Aus: Ausgabe vom 15.05.2014, Seite 12 / Feuilleton
Erfunden
Die belgische Autorin Misha Defonseca muß für ihre erfundenen Erinnerungen an den Holocaust, die ein Bestseller in mehr als einem Dutzend Ländern waren, 22,5 Millionen Dollar an den Verleger zurückzahlen. Dazu verurteilte sie ein Gericht im US-Bundesstaat Massachusetts, wie die Fachzeitschrift Courthouse News berichtet. Die heute 76 Jahre alte Autorin hatte vor sechs Jahren zugegeben, daß ihr Bestseller »Überleben unter Wölfen« eine erfundene Geschichte ist. Sie lebt in Massachusetts.
Defonseca hatte behauptet, sie sei Jüdin, und ihre Eltern seien von den Nazis ermordet worden. Als kleines Mädchen sei sie allein Tausende Kilometer durch Europa geirrt und dabei einen deutschen Soldaten ermordet. Der Kern der Biographie war ihre Behauptung, ein Wolfsrudel habe sie akzeptiert und später sogar mit Nahrung versorgt. Letztlich kam heraus, daß ihre Eltern Katholiken waren, allerdings tatsächlich von den Nazis ermordet wurden. Als Waisenkind wuchs sie aber nicht in Wäldern unter Wölfen auf, sondern bei Verwandten. (dpa/jW)
Defonseca hatte behauptet, sie sei Jüdin, und ihre Eltern seien von den Nazis ermordet worden. Als kleines Mädchen sei sie allein Tausende Kilometer durch Europa geirrt und dabei einen deutschen Soldaten ermordet. Der Kern der Biographie war ihre Behauptung, ein Wolfsrudel habe sie akzeptiert und später sogar mit Nahrung versorgt. Letztlich kam heraus, daß ihre Eltern Katholiken waren, allerdings tatsächlich von den Nazis ermordet wurden. Als Waisenkind wuchs sie aber nicht in Wäldern unter Wölfen auf, sondern bei Verwandten. (dpa/jW)
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