Aus: Ausgabe vom 23.05.2014, Seite 15 / Feminismus
Athen: Frauen siegen vor Gericht
Athen. Nach achtmonatigen Protesten und einem Rechtsstreit haben knapp 400 vom griechischen Finanzministerium entlassene Putzfrauen einen überraschenden Sieg errungen. Ein Gericht in Athen ordnete am vergangenen Freitag ihre sofortige Wiedereinstellung an. Ihre mit Einsparungen begründete Entlassung widerspreche dem öffentlichen Interesse, beschneide sie unangemessen in ihrem Recht auf Arbeit und bedrohe ihre materielle Existenz, urteilte das Gericht in erster Instanz. Die Frauen hatten seit ihrem Rauswurf im September 2013 täglich vor dem Finanzministerium in Athen demonstriert.
Das Gericht erklärte, mit der Entlassung seien die Klägerinnen im Alter von 45 bis 65 Jahren ihrer einzigen Einnahmequelle beraubt worden. Ihre Chancen auf einen anderen Job seien angesichts ihres Alters und der hohen Arbeitslosigkeit gering. Die Richter kritisierten, das Ministerium nehme nun private Reinigungsfirmen in Anspruch, deren Dienste »teuer und von geringerer Qualität« seien. Insgesamt war in den Büros des Ministeriums und der Finanzämter im ganzen Land 595 Reinigungsfrauen gekündigt worden. 397 von ihnen waren vor Gericht gezogen.
(AFP/jW)
Das Gericht erklärte, mit der Entlassung seien die Klägerinnen im Alter von 45 bis 65 Jahren ihrer einzigen Einnahmequelle beraubt worden. Ihre Chancen auf einen anderen Job seien angesichts ihres Alters und der hohen Arbeitslosigkeit gering. Die Richter kritisierten, das Ministerium nehme nun private Reinigungsfirmen in Anspruch, deren Dienste »teuer und von geringerer Qualität« seien. Insgesamt war in den Büros des Ministeriums und der Finanzämter im ganzen Land 595 Reinigungsfrauen gekündigt worden. 397 von ihnen waren vor Gericht gezogen.
(AFP/jW)
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