Aus: Ausgabe vom 13.06.2014, Seite 3 / Schwerpunkt
Pakistan früherer Geheimdienstchef favorisiert Abdullah
Kurz vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Afghanistan hat der frühere pakistanische Geheimdienstchef Hamid Gul dem früheren afghanischen Außenminister Abdullah Abdullah den Vorzug gegeben. Der »entscheidende Vorteil« Abdullahs gegenüber dem Konkurrenten Aschraf Ghani sei seine Vergangenheit als »Dschihadist«, sagte Gul der Nachrichtenagentur AFP. Der frühere Weltbank-Mitarbeiter Ghani habe keine derartigen Kampferfahrungen, daher werde er von Dschihadisten wie den afghanischen Taliban nicht in derselben Weise als Gesprächspartner akzeptiert wie Abdullah.
Vorbedingung für einen Frieden in Afghanistan ist nach Ansicht des früheren Generals Gul der Abzug der US-Truppen. »Je früher die afghanische Bevölkerung sie von hinten sieht, desto besser«, sagte Gul über die US-Präsenz. Obwohl er seit 2001 nicht mehr nach Afghanistan gereist sei, habe er noch immer ausgezeichnete Kontakte in das Nachbarland. Er werde »von beiden Seiten« akzeptiert.
Die pakistanische Regierung wird immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, in Afghanistan den Aufstieg der islamistischen Taliban gefördert zu haben, die mit der US-Intervention 2001 in Kabul von der Macht verdrängt wurden und bis heute gegen die internationalen wie afghanischen Truppen kämpfen. Gul stand von 1987 bis 1989 an der Spitze des pakistanischen Geheimdienstes ISI. Der hatte Mudschaheddin in Afghanistan für ihren Krieg gegen die sowjetischen Truppen im Auftrag der USA aufgerüstet.
Pünktlich zu den Wahlen in Afghanistan griffen die USA das Nachbarland Pakistan nach einer fünfmonatigen Pause wieder mit Drohnen an. Dabei sollen Geheimdienstkreisen zufolge 16 »militante Islamisten« getötet worden sein. Das pakistanische Außenministerium verurteilte die Attacken am Donnerstag als Verletzung der »Souveränität und der territorialen Integrität«. Berichte, wonach die Regierung den Einsatz der US-Armee als Reaktion auf einen Taliban-Angriff auf den internationalen Flughafen von Karachi angefordert habe, wies das Ministerium zurück.
Die US-Armee griff mit ihren Drohnen das Dorf Dargah Mandi im Stammesgebiet Nordwasiristan an. Bei einem ersten Einsatz am Mittwoch wurden sechs Menschen getötet. Bei den Opfern handelte es sich nach Angaben aus Geheimdienstkreisen um vier Usbeken und zwei Pakistaner. Bei einer zweiten Attacke am Donnerstag morgen gab es demnach mindestens zehn Tote. Der Angriff galt islamistischen Kämpfern, die in den Trümmern des ersten Angriffs nach Toten und Verletzten suchten, wie AFP meldete. (AFP/dpa/jW)
Vorbedingung für einen Frieden in Afghanistan ist nach Ansicht des früheren Generals Gul der Abzug der US-Truppen. »Je früher die afghanische Bevölkerung sie von hinten sieht, desto besser«, sagte Gul über die US-Präsenz. Obwohl er seit 2001 nicht mehr nach Afghanistan gereist sei, habe er noch immer ausgezeichnete Kontakte in das Nachbarland. Er werde »von beiden Seiten« akzeptiert.
Die pakistanische Regierung wird immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, in Afghanistan den Aufstieg der islamistischen Taliban gefördert zu haben, die mit der US-Intervention 2001 in Kabul von der Macht verdrängt wurden und bis heute gegen die internationalen wie afghanischen Truppen kämpfen. Gul stand von 1987 bis 1989 an der Spitze des pakistanischen Geheimdienstes ISI. Der hatte Mudschaheddin in Afghanistan für ihren Krieg gegen die sowjetischen Truppen im Auftrag der USA aufgerüstet.
Pünktlich zu den Wahlen in Afghanistan griffen die USA das Nachbarland Pakistan nach einer fünfmonatigen Pause wieder mit Drohnen an. Dabei sollen Geheimdienstkreisen zufolge 16 »militante Islamisten« getötet worden sein. Das pakistanische Außenministerium verurteilte die Attacken am Donnerstag als Verletzung der »Souveränität und der territorialen Integrität«. Berichte, wonach die Regierung den Einsatz der US-Armee als Reaktion auf einen Taliban-Angriff auf den internationalen Flughafen von Karachi angefordert habe, wies das Ministerium zurück.
Die US-Armee griff mit ihren Drohnen das Dorf Dargah Mandi im Stammesgebiet Nordwasiristan an. Bei einem ersten Einsatz am Mittwoch wurden sechs Menschen getötet. Bei den Opfern handelte es sich nach Angaben aus Geheimdienstkreisen um vier Usbeken und zwei Pakistaner. Bei einer zweiten Attacke am Donnerstag morgen gab es demnach mindestens zehn Tote. Der Angriff galt islamistischen Kämpfern, die in den Trümmern des ersten Angriffs nach Toten und Verletzten suchten, wie AFP meldete. (AFP/dpa/jW)
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