Aus: Ausgabe vom 19.06.2014, Seite 4 / Inland
Polizei geleitet NPD in Sachsens Landtag
Dresden. Die Polizei in Dresden hat am Dienstag abend rund 80 Neonazis der NPD in den Landtag geführt, um sie von Gegendemonstranten abzuschirmen. Dies berichteten die Dresdner Neuesten Nachrichten am Mittwoch auf ihrer Internetseite. Demnach hätten die Neofaschisten eine Kundgebung vor dem Haus der Presse gegen angebliche Medienwillkür abgehalten. Danach habe die Polizei sie Richtung Landtag eskortiert. Die etwa 400 Gegendemonstranten seien ihnen gefolgt. Die Einsatzkräfte sollen die Antifaschisten daraufhin mit Schlagstöcken und Pfefferspray zurückgedrängt und die Neonazis in das Gebäude geleitet haben. Das sei in Absprache mit dem Landtag erfolgt. Eine zur Klärung von den Oppositionsfraktionen geforderte Sondersitzung des Präsidiums sei »in die Nachtstunden« gelegt worden, wie Rico Gebhardt, Vorsitzender der Linksfraktion, kritisierte. Dies sei ein »schwerer Affront gegen alle Menschen, die mit ihrer Zivilcourage dafür gesorgt haben, daß die Nazis nicht die Straßen und Plätze besetzen können«. Aus Kritik am Verhalten des Landtagspräsidenten Matthias Rößler (CDU) verließen die Fraktionen von Linkspartei, SPD und Grünen am Mittwoch die Plenardebatte, wie die FDP-Fraktion mitteilte. (jW)
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