Aus: Ausgabe vom 20.06.2014, Seite 3 / Schwerpunkt
Reaktionen: Antikriegs- statt Grabenkampf
Schreiben der Landesseniorenkonferenz der Partei Die Linke in Sachsen an den Bundesvorstand und die Bundestagsfraktion:
(…) Gemeinsam mit vielen Mitgliedern von Basisorganisationen und Zusammenschlüssen innerhalb unserer Partei sind auch wir zutiefst enttäuscht über die Haltung und Äußerung der Partei- und Fraktionsspitze gegenüber unserer Genossin Sevim Dagdelen (MdB). Diese hat bekanntlich in der jüngsten Ukraine-Debatte im Bundestag mit einem Brecht-Zitat mutig gegen die bewußte Verharmlosung des »Rechten Sektors« in der Ukraine durch Abgeordnete des Deutschen Bundestages interveniert. Sicherlich kann man zu der Äußerung von Sevim geteilter Meinung sein. Daß aber die führenden Verantwortungsträger sich in aller Öffentlichkeit von Sevim Dagdelen distanzieren, betrachten auch wir als einen großen Fehler (...). Die Linke darf nicht zur Entsolidarisierung mit Mitgliedern unserer Partei bereit sein, wo diese der uneingeschränkten Solidarität im Kampf für Frieden, Demokratie und sozialen Fortschritt bedürfen. (…) Die Linke gewinnt nichts durch ewige Grabenkämpfe. (…)
Schreiben der Landesarbeitsgemeinschaft Rechtsextremismus/Antifaschismus der Linkspartei in Niedersachsen an Sevim Dagdelen:
Mit diesem Schreiben erklären wir Dir unsere Solidarität für Deine mutige und ehrliche Stellungnahme im Bundestag im Zusammenhang mit der Verharmlosung der faschistischen Bestrebungen in der Ukraine. Dir und auch Andrej Hunko gilt unser Dank, mutig für die Wahrheit zu streiten und nicht zuzulassen, dass sie vollkommen hinter der Propaganda verschwindet. Bestürzt sind wir über die Reaktion von Teilen der Parteiführung und hoffen, daß diese sich der antifaschistischen Grundhaltung unserer Partei erinnert und sich darum schnellstmöglich von diesem verhängnisvollen Weg der Entsolidarisierung mit Dir verabschiedet.
Solidaritätsschreiben der Kommunistischen Partei der Italienischen Schweiz an Sevim Dagdelen:
Durch Ihr mutiges Auftreten im Bundestag haben Sie ein Beispiel gegeben, wie man die parlamentarische Tribüne benutzen kann und soll. Indem Sie die Farce der von der ukrainischen Putschisten-Junta inszenierten Präsidentschaftswahlen vom 25. Mai entlarven, indem Sie den Deutschen Bundestag laut und deutlich an unliebsame Wahrheiten erinnern, und auf den Tabubruch hinweisen, den die offene Paktiererei Berlins mit den Faschisten bedeutet, reihen Sie ihren Namen in die beste Tradition der deutschen Parlamentsgeschichte ein und erweisen dem Namensgeber des Karl-Liebknecht-Hauses (…) die größte Ehre. (…)
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