Aus: Ausgabe vom 20.06.2014, Seite 15 / Feminismus
Pionierin der Friedensbewegung
Wien. Berühmt wurde sie, als vor 125 Jahren, im Herbst 1889, ihr Roman »Die Waffen nieder!« erschien, der zum Manifest der ersten Friedensbewegung wurde. Vor 100 Jahren, am 21. Juni 1914, starb die in ihrer Zeit berühmteste Pazifistin Europas, Bertha von Suttner. Den Ersten Weltkrieg mußte sie also nicht mehr miterleben.
Im »Gedenkjahr« 2014 wird auch von Suttner Pop. ARD und ORF drehen an einem Film über die Wienerin, der im Dezember ausgestrahlt werden soll. Titel: »Madame Nobel«. Von Suttner war 1905 die erste Frau, die den Friedensnobelpreis erhielt. Als junge Frau hatte sie für nicht einmal zwei Wochen in Paris als Privatsekretärin von dessen Stifter Alfred Nobel gearbeitet, blieb ihm aber lebenslang verbunden. Der Film nach Motiven eines Theaterstücks von Esther Vilar macht aus der Freundschaft die Geschichte einer unerfüllten Liebe.
Suttner (1843–1914) stammte aus einer verarmten böhmischen Adelsfamilie. Gegen den Willen von dessen Eltern heiratete sie 1876 den Industriellensohn Arthur von Suttner. Ihr Erfolgsroman wurde in 16 Sprachen übersetzt. Darin entlarvt sie männliche »Tugenden« wie Tapferkeit und Kampfeswille und schildert Kriegsgreuel anhand von Einzelschicksalen in drastischer Weise. Sie schrieb jedoch nicht nur: 1891 gründete sie die »Österreichische Gesellschaft der Friedensfreunde«, 1892 die »Deutsche Friedensgesellschaft«. Sie nahm an internationalen Kongressen in Bern, Antwerpen und Hamburg teil und war 1899 an den Vorbereitungen zur ersten Haager Friedenskonferenz beteiligt. Auf Vortragsreisen durch Europa und die USA warb sie für Abrüstung und die Einrichtung internationaler Schiedsgerichte. In besonderem Maße setzte sie sich dafür ein, daß Frauen Sitz und Stimme im »Rat der Völker« bekommen sollten.
(jW)
Im »Gedenkjahr« 2014 wird auch von Suttner Pop. ARD und ORF drehen an einem Film über die Wienerin, der im Dezember ausgestrahlt werden soll. Titel: »Madame Nobel«. Von Suttner war 1905 die erste Frau, die den Friedensnobelpreis erhielt. Als junge Frau hatte sie für nicht einmal zwei Wochen in Paris als Privatsekretärin von dessen Stifter Alfred Nobel gearbeitet, blieb ihm aber lebenslang verbunden. Der Film nach Motiven eines Theaterstücks von Esther Vilar macht aus der Freundschaft die Geschichte einer unerfüllten Liebe.
Suttner (1843–1914) stammte aus einer verarmten böhmischen Adelsfamilie. Gegen den Willen von dessen Eltern heiratete sie 1876 den Industriellensohn Arthur von Suttner. Ihr Erfolgsroman wurde in 16 Sprachen übersetzt. Darin entlarvt sie männliche »Tugenden« wie Tapferkeit und Kampfeswille und schildert Kriegsgreuel anhand von Einzelschicksalen in drastischer Weise. Sie schrieb jedoch nicht nur: 1891 gründete sie die »Österreichische Gesellschaft der Friedensfreunde«, 1892 die »Deutsche Friedensgesellschaft«. Sie nahm an internationalen Kongressen in Bern, Antwerpen und Hamburg teil und war 1899 an den Vorbereitungen zur ersten Haager Friedenskonferenz beteiligt. Auf Vortragsreisen durch Europa und die USA warb sie für Abrüstung und die Einrichtung internationaler Schiedsgerichte. In besonderem Maße setzte sie sich dafür ein, daß Frauen Sitz und Stimme im »Rat der Völker« bekommen sollten.
(jW)
Brigitte Hamann: Bertha von Suttner. Kämpferin für den Frieden, Christian Brandstätter Verlag, Wien 2013, 320 Seiten, 25 Euro
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