Aus: Ausgabe vom 02.07.2014, Seite 3 / Schwerpunkt
Reaktionen: Verständnis für »Vergeltung«
Die Ermordung von drei israelischen Jugendlichen im Westjordanland ist international scharf kritisiert worden. US-Präsident Barack Obama verurteilte die Tötung der Talmud-Schüler, von denen einer auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besaß, als »sinnlosen Terrorakt gegen unschuldige Jugendliche«. Für die Bombardierung des Gazastreifens durch die israelische Armee und die vorausgegangenen Massenverhaftungen von Palästinensern fand man in Washington keine Worte.
Rußlands Präsident Wladimir Putin sprach dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu sein Beileid im Zusammenhang mit der Ermordung der Jugendlichen aus. Die Agentur RIA Nowosti zitierte den Kreml-Chef mit den Worten: »Wir verurteilen diesen barbarischen Terrorakt entschieden. Wir rechnen damit, daß seine Organisatoren und Attentäter gefunden und ihre verdiente Strafe bekommen werden. Ich bitte Sie, den hinterbliebenen Familien und dem ganzen israelischen Volk die Worte des aufrichtigen Mitgefühls und der Unterstützung zu übermitteln.«
In Berlin bekundete Norbert Röttgen (CDU), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Verständnis für die israelischen Angriffe auf Gaza, mahnte aber zu einem zügigen Vorgehen. »Es darf jetzt nicht ein langanhaltendes Vergelten geben«, so Röttgen am Dienstag im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Trauer dürfe sich nicht in Gegengewalt ausdrücken. Das Ziel der Täter sei schließlich die Eskalation. »Sie wollen doch gerade eine Eskalation, um in der Eskalation, in dem Schüren des Konfliktes, wieder eine politische Rolle für Hamas zu finden.«
Die konservative norwegische Tageszeitung Aftenposten warnte dagegen, »die Morde an den drei Jugendlichen werden blutige Tage auslösen, vielleicht Wochen. Israel will Rache, und das Land will mit allen Mitteln zeigen, daß solche Untaten bestraft werden. Dazu gehören auch Maßnahmen, die den Stempel der kollektiven Bestrafung der Palästinenser tragen werden, wie wir es durch die vielen Festnahmen nach den Entführungen der drei am 12. Juni gesehen haben.«
Uri Avnery vom israelischen Friedensblock Gush Shalom mahnte, nichts rechtfertige die Ermordung der drei Jugendlichen. Aber nicht Vergeltung, sondern einzig das Ringen um eine Friedenslösung zwischen Feinden könne Konflikte beenden und das Blutvergießen stoppen.
(rg)
Rußlands Präsident Wladimir Putin sprach dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu sein Beileid im Zusammenhang mit der Ermordung der Jugendlichen aus. Die Agentur RIA Nowosti zitierte den Kreml-Chef mit den Worten: »Wir verurteilen diesen barbarischen Terrorakt entschieden. Wir rechnen damit, daß seine Organisatoren und Attentäter gefunden und ihre verdiente Strafe bekommen werden. Ich bitte Sie, den hinterbliebenen Familien und dem ganzen israelischen Volk die Worte des aufrichtigen Mitgefühls und der Unterstützung zu übermitteln.«
In Berlin bekundete Norbert Röttgen (CDU), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Verständnis für die israelischen Angriffe auf Gaza, mahnte aber zu einem zügigen Vorgehen. »Es darf jetzt nicht ein langanhaltendes Vergelten geben«, so Röttgen am Dienstag im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Trauer dürfe sich nicht in Gegengewalt ausdrücken. Das Ziel der Täter sei schließlich die Eskalation. »Sie wollen doch gerade eine Eskalation, um in der Eskalation, in dem Schüren des Konfliktes, wieder eine politische Rolle für Hamas zu finden.«
Die konservative norwegische Tageszeitung Aftenposten warnte dagegen, »die Morde an den drei Jugendlichen werden blutige Tage auslösen, vielleicht Wochen. Israel will Rache, und das Land will mit allen Mitteln zeigen, daß solche Untaten bestraft werden. Dazu gehören auch Maßnahmen, die den Stempel der kollektiven Bestrafung der Palästinenser tragen werden, wie wir es durch die vielen Festnahmen nach den Entführungen der drei am 12. Juni gesehen haben.«
Uri Avnery vom israelischen Friedensblock Gush Shalom mahnte, nichts rechtfertige die Ermordung der drei Jugendlichen. Aber nicht Vergeltung, sondern einzig das Ringen um eine Friedenslösung zwischen Feinden könne Konflikte beenden und das Blutvergießen stoppen.
(rg)
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