Aus: Ausgabe vom 05.07.2014, Seite 13 / Feuilleton
No Pasarán!
Aus Spanien, Österreich, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und Italien stießen vor dem Zweiten Weltkrieg Frauen wie Männer zu antifaschistischen Freiwilligenbrigaden, die Franco die Stirn boten. Viele dieser Kämpfer zahlten einen hohen Preis, wurden gefoltert oder ins KZ verbracht. Im neuen Dokumentarfilm »No Pasarán« werden ihre Geschichten einfühlsam zusammengetragen. Die betagten Zeitzeugen kommen unkommentiert zu Wort, sie sprechen über Beweggründe, Enttäuschungen, Siege und Leiden. Regie und Kameramann Daniel Burkholz hat Erinnerungsorte in ganz Europa aufgesucht, um diesen Kampf vor dem Vergessen zu bewahren. »Ich würde auch für die Freiheit meines Vaterlandes kämpfen«, sagt der Enkel eines Interbrigadisten aus den Niederlanden. »Aber für die Freiheit eines fremden Landes in den Krieg ziehen, wie du das gemacht hast, Opa, das könnte ich nicht.« Ton- und Bildqualität, Lesbarkeit der Untertitel und Darstellung der Hintergründe lassen mitunter zu wünschen übrig, aber die Bewahrung der Geschichten dieser Spanienkämpfer ist kaum hoch genug einzuschätzen. Am Sonnabend, 19.30 Uhr, hat der 73minütige Film Premiere im Berliner Kino Central, im September soll eine Tour beginnen. (kp)
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