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Aus: Ausgabe vom 09.07.2014, Seite 13 / Feuilleton

In Duisburg im Tunnel

Mit Verweis auf die 21 Toten der Loveparade des Jahres 2010 hat die Stadt Duisburg eine Tunnelskulptur des Künstlers Gregor Schneider verhindert. »Duisburg ist noch nicht reif für ein Kunstwerk, dem Verwirrungs- und Paniksituationen immanent sind«, das darüberhinaus »mit dem Moment der Orientierungslosigkeit spielt«, teilte SPD-Oberbürgermeister Sören Link zur Begründung mit. Das Büro der Ruhrtriennale, in deren Rahmen Schneiders Skulptur errichtet werden sollte, hat die Entscheidung »entschieden kritisiert«. Ruhrtriennale-Intendant Heiner Goebbels nannte es »nicht akzeptabel, daß ein Oberbürgermeister alleine die Interpretationshoheit für ein Kunstwerk beansprucht und entscheidet, ob es in eine Stadt paßt oder nicht«. Der »Affront gegen die Freiheit der Kunst und gegen die Offenheit von Kunsterfahrung« komme der Zerstörung eines Kunstwerks gleich, weil Schneider die Arbeit spezifisch für das Lehmbruck-Museum entworfen habe und es nicht verpflanzt werden könne. Die Skulptur aus begehbaren Röhren hätte »Totlast« heißen sollen. (dpa/jW)

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