Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 12.07.2014, Seite 16 / Aktion

Lektion 3: Deutschland und der Erste Weltkrieg

junge Welt-Bildungsurlaub 2014
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Gerd Fesser zitiert in seinem Buch die »Grundformel« der Autoren des 1968/69 (Neuauflage 2004) in der DDR herausgegebenen dreibändigen Werkes zu diesem Thema: »Wir sahen im Ersten Weltkrieg einen auf allen Seiten für ungerechte, imperialistische Ziele geführten Krieg, für dessen Herbeiführung und Entfesselung die deutsche Politik, die im Kriege die weitestgehenden Kriegsziele verfocht, eine besondere Verantwortung trug.« An dieser Position hielt bis vor kurzem die überwiegende Mehrheit der Historiker weltweit fest. 2012 legte aber der australisch-britische Historiker Christopher Clark sein Buch »Die Schlafwandler« (deutsch 2013) vor, in dem er die Regierenden aller beteiligten Mächte an der Auslösung des Krieges für gleichermaßen schuldig erklärt. Clarks Thesen wurden von den meisten deutschen Medien zustimmend aufgegriffen, zahlreiche Wissenschaftler der Bundesrepublik applaudierten. Er habe, hieß es, endlich das Buch »Griff nach der Weltmacht« (1961) des Hamburger Historikers Fritz Fischer widerlegt.

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