Aus: Ausgabe vom 14.07.2014, Seite 13 / Feuilleton
Der letzte Ramone ist tot
Von Thomas Grossmann
Am Freitag starb Tommy Ramone in New York mit 65 Jahren. Er war das letzte Gründungsmitglied der Ramones, des »konsequentesten Selbstverwaltungsunternehmens für zweiminütige Punk-Evergreens«, wie es Kristof Schreuf einmal in dieser Zeitung formuliert hat. Tommy Ramone war sein Schlagzeuger und Manager. Von ihm stammte auch das künstlerische Konzept der Band, und er schrieb an den Songs – mit Texten über pubertäre Wut – mit, so an »Blitzkrieg Bop«, das mit dem Schlachtruf »Hey! Ho! Let’s go!« berühmt wurde. Und er koproduzierte – bis 1984 – die ersten vier Alben der Band.
Tommy Ramone wurde am 29. Januar 1949 in Budapest als Tamás Erdélyi geboren. 1956, nach dem sogenannten Ungarn-Aufstand und dem Einmarsch sowjetischer Truppen, emigrierte seine jüdische Familie nach New York. Während der Highschool im Stadtteil Queens freundete sich Tamás mit den drei anderen späteren Gründungsmitgliedern der Ramones an. Nachdem sie ein Konzert der Glam-Proto-Punk-Band New York Dolls gesehen hatten, überredete Tamás seine Freunde zur Gründung der Gruppe. »Als wir im März 1974 begannen, geschah das, weil die Bands, die wir liebten, und der Rock ’n’ Roll, den wir kannten, verschwunden waren«, erzählte später Joey Ramone. Und alle vier Bandmitglieder gaben sich den künstlerischen Familiennamen Ramone und spielten im legendären New Yorker Club CBGB, wo auch Patti Smith, Richard Hell und Blondie auftraten. Aber die Ramones spielten – in Lederjacken, zerissenen Jeans und mit Langhaarfrisuren – lauter und schneller als alle anderen, waren aber auch nach einer knappen halben Stunde mit ihrem Set Punkmusik durch. So etwas wie die Ramones hatte die Welt noch nicht gehört.
»Es hat allerdings nie eine Band gegeben, die in der Folge so schnell dazu überging, ihre berufliche Grundlage auf der Verwaltung ihrer Vergangenheit aufzubauen und ihr Auskommen als Wärter im Museum ihres eigenen Mythos zu finden«, wie Schreuf schrieb. Ermüdet löste sich die Band 1996 auf. 2001 starb Joey Ramone an Lymphdrüsenkrebs, 2002 Dee Dee Ramone an einer Überdosis Heroin und 2004 Johnny Ramone an Prostatakrebs. Tommy konnte auch Gitarre, Banjo, Fiddle und Mandoline spielen.
Tommy Ramone wurde am 29. Januar 1949 in Budapest als Tamás Erdélyi geboren. 1956, nach dem sogenannten Ungarn-Aufstand und dem Einmarsch sowjetischer Truppen, emigrierte seine jüdische Familie nach New York. Während der Highschool im Stadtteil Queens freundete sich Tamás mit den drei anderen späteren Gründungsmitgliedern der Ramones an. Nachdem sie ein Konzert der Glam-Proto-Punk-Band New York Dolls gesehen hatten, überredete Tamás seine Freunde zur Gründung der Gruppe. »Als wir im März 1974 begannen, geschah das, weil die Bands, die wir liebten, und der Rock ’n’ Roll, den wir kannten, verschwunden waren«, erzählte später Joey Ramone. Und alle vier Bandmitglieder gaben sich den künstlerischen Familiennamen Ramone und spielten im legendären New Yorker Club CBGB, wo auch Patti Smith, Richard Hell und Blondie auftraten. Aber die Ramones spielten – in Lederjacken, zerissenen Jeans und mit Langhaarfrisuren – lauter und schneller als alle anderen, waren aber auch nach einer knappen halben Stunde mit ihrem Set Punkmusik durch. So etwas wie die Ramones hatte die Welt noch nicht gehört.
»Es hat allerdings nie eine Band gegeben, die in der Folge so schnell dazu überging, ihre berufliche Grundlage auf der Verwaltung ihrer Vergangenheit aufzubauen und ihr Auskommen als Wärter im Museum ihres eigenen Mythos zu finden«, wie Schreuf schrieb. Ermüdet löste sich die Band 1996 auf. 2001 starb Joey Ramone an Lymphdrüsenkrebs, 2002 Dee Dee Ramone an einer Überdosis Heroin und 2004 Johnny Ramone an Prostatakrebs. Tommy konnte auch Gitarre, Banjo, Fiddle und Mandoline spielen.
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