Lange schien er nur ein Nischendasein zu fristen, eine ferne Erinnerung zu sein. Seit aber »Rechter Sektor« und »Swoboda« auf dem Kiewer Maidan den Takt vorgaben und dafür mit hohen Staatsposten belohnt wurden, ist er wieder da – der Faschismus. Dabei war er nie weg. Nur: Wer Faschismus sagte, wurde belächelt oder bekämpft. Wer Faschismus sagte, dem machte man in der BRD den Vorwurf, er verharmlose oder relativiere. Für das deutsche Gattungsexemplar zog man dessen demagogische Selbstbezeichnung vor und sprach lieber vom »Nationalsozialismus«. »Deutscher Faschismus« – das verwies zu sehr auf das, was auch heute nicht laut ausgesprochen werden darf: Faschismus ist eine offen terroristische Herrschaftsform des Monopolkapitals. Organisationen, die seinen Interessen entgegenstehen, werden gewaltsam zerschlagen, illegalisiert und anhaltend verfolgt. Dies dient nicht nur der innenpolitischen Machtbehauptung, sondern hat in der Regel den Zweck, sich mit militärischen Mitteln eine politische Weltstellung zu verschaffen, die es erlaubt, uneingeschränkte Kapitalexpansion zu betreiben. Er ist die gewaltsame innere Formierung zum monopolkapitalistischen Griff nach der Weltmacht.
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.