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Aus: Ausgabe vom 26.07.2014, Seite 3 / Schwerpunkt

PSUV

Dritter Parteitag

Am Sonnabend beginnt in Caracas der auf sechs Tage angesetzte dritte Parteitag der PSUV, der Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas. Die 535 von der Basis gewählten Delegierten wollen die programmatischen Grundlagen und die Organisationsform ihrer Partei diskutieren und eine neue Führung wählen. Nachfolger von Hugo Chávez als Parteivorsitzender soll wie erwartet Venezuelas Präsident Nicolás Maduro werden. Das kündigten der amtierende Parteichef und Parlamentspräsident Diosdado Cabello, neben Maduro der »starke Mann« in der PSUV, und seine Genossin Jaqueline Faria am Donnerstag (Ortszeit) im staatlichen Fernsehen VTV an. Im lateinamerikanischen Fernsehsender TeleSur hieß es zudem, Chávez werde auf dem Kongreß symbolisch zum »ewigen Vorsitzenden« der Partei erklärt.

Die PSUV wurde 2008 auf Initiative des damaligen Staatschefs gegründet. Chávez wollte dadurch die Zersplitterung der Linksparteien Venezuelas überwinden und orientierte sich offensichtlich am Beispiel Kubas, wo sich 1962 die Bewegung 26. Juli, die Sozialistische Volkspartei und das Revolutionäre Direktorium zur Vereinten Partei der Sozialistischen Revolution (PURS) zusammengeschlossen hatten. Aus dieser ging 1965 die Kommunistische Partei Kubas (PCC) hervor. Neben Chávez’ eigener Bewegung Fünfte Republik (MVR) waren es jedoch vor allem kleinere und regionale Kräfte, die sich der neuen Organisation anschlossen, während wichtige Bündnispartner wie die Kommunistische Partei Venezuelas (PCV) oder »Heimatland für alle« (PPT) eigenständig blieben.


Nach eigenen Angaben hat die PSUV mehr als fünf Millionen eingeschriebene Mitglieder. Die tatsächliche mobilisierbare Basis dürfte jedoch deutlich kleiner sein. Nach Schätzungen von Kommentatoren des linken Internetportals Aporrea.org etwa beteiligten sich an der Wahl der Delegierten zum Parteitag lediglich rund zehn Prozent der offiziellen Mitglieder. (scha)

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