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Aus: Ausgabe vom 07.08.2014, Seite 16 / Sport

Fußball: Oh when the Saints…

Southampton. Volle Kassen, leerer Trainingsplatz: 120 Millionen Euro hat die Transferperiode dem FC Southampton bisher eingebracht, so viel wie der Fußballklub aus der Premier League erlöste weltweit kein anderer Verein. Jetzt brauchen die Saints bis zum Ligaauftakt am 17. August nur noch ein Team. Neben fünf Leistungsträgern hat auch Cheftrainer Mauricio Pochettino das Weite gesucht.

Präsident Ralph Krueger hat einen »Sommer der Schmerzen« hinter sich. Die neue Mannschaft werde »nicht über Nacht entstehen«, sagte der ehemalige deutsche Eishockeynationalspieler. Linksverteidiger Luke Shaw wechselte für 37,5 Millionen Euro zu Manchester United, Rechtsverteidiger Calum Chambers für 20 Millionen zum FC Arsenal. Der FC Liverpool hat das Trio Adam Lallana (31 Mio.), Dejan Lovren (25 Mio.) und Rickie Lambert (5,5 Mio.) verpflichtet. Zudem sollen Nationalspieler Jay Rodriguez (25) und Frankreichs WM-Teilnehmer Morgan Schneiderlin (24) auf dem Sprung zu Tottenham Hotspur sein, im Paket für rund 35 Millionen Euro. Dort träfe das Duo auf Pochettino, der bis Mai Übungsleiter in Southampton war.

Sein Nachfolger Ronald Koeman muß die Situation ausbaden. Er nimmt es mit Galgenhumor. Vor wenigen Tagen twitterte der Niederländer ein Foto vom Trainingsplatz: viele Bälle, keine Spieler. In Southampton kursiert zur Zeit der Scherz, man könne doch Gareth Bale zurückholen. Der wurde im St. Mary’s Stadium ausgebildet und wechselte vor Jahresfrist für rund 91 Millionen von Tottenham zu Real Madrid. Das Geld hätte Southampton jetzt.


Krueger hat nie eine Alternative zum Ausverkauf gesehen. Ein Wettbieten mit den reichen Klubs, zumal gegen den Willen der Spieler, wäre aussichtslos gewesen. Die Boulevardzeitung Mirror hat auf ihrer Homepage eine Uhr installiert, die seit dem letzten Abgang der Saints tickt – in der Erwartung, sie alsbald wieder auf Null zu stellen. Wer den Schaden hat …

(sid/jW)

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