Fußball: Unnötig verlängert

Montreal. Mit viel Glück haben die Deutschen das Finale der U20-Frauen-Fußball-WM im kanadischen Montreal gewonnen. Vor 15822 Zuschauern kamen sie im Olympiastadion zu einem 1:0 nach Verlängerung. Die besseren Chancen hatten die Gegnerinnen aus Nigeria. Schon in der ersten Halbzeit vergab WM-Torschützenkönigin Asisat Oshoala mehrmals aus aussichtsreicher Position. In der 85. Minute traf Oshoala, aber das Tor zählte nicht, da Teamkollegin Loveth Ayila den Ball aus einer Abseitsstellung heraus unnötigerweise noch über die Linie schoß. In der 98. Minute sorgte Lena Petermann (University of Central Florida) für die Entscheidung. (sid/jW)

Der »Fehler« des Präsidenten

Rom. Der italienische Fußballverband FIGC hat die Ermittlungen gegen seinen neugewählten Präsidenten Carlo Tavecchio wegen rassistischer Äußerungen eingestellt. Es gebe keine gravierende Erkenntnisse, die ein Disziplinarverfahren rechtfertigten, hieß es zur Begründung. Tavecchio hatte sich mit unmißverständlichen Worten an der Debatte über Konsequenzen aus Italiens WM-Vorrunden-Aus beteiligt: »In England schaut man sich Spieler genau an, wenn sie kommen. Sie müssen Lebenslauf und Stammbaum vorzeigen. Wenn sie Profis sind, dürfen sie auch spielen. Bei uns bekommen wir einen Opti Poba, der vorher Bananen gegessen hat und dann plötzlich in der ersten Mannschaft von Lazio spielt.« Nach heftigen Reaktionen bewertete der 71jährige diese Auslassungen als »Fehler«. Vor zwei Wochen wurde er zum neuen FIGC-Präsidenten gewählte. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat in der vergangenen Woche nun ihrerseits ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. (sid/jW)

Ende Legende

Jena. Fußballregionalligist Carl Zeiss Jena hat sich nach vier Spieltagen von Trainer Lothar Kurbjuweit getrennt. Vereinsboß Lutz Lindemann habe nach »farblosen Auftritten unserer Mannschaft« und entsprechenden »Signalen aus der Mannschaft« keine andere Wahl gehabt, hieß es in einer Mitteilung des dreimaligen DDR-Meisters. Der Aufstiegsaspirant liegt mit zwei Punkten aus drei Begegnungen weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Kurbjuweit (63) ist die größe Legende des Vereins. Er gehörte zu jener Mannschaft, die 1981 das Endspiel des Europapokalwettbewerbs der Pokalsieger 1:2 gegen Dynamo Tbilissi verlor, gewann 1972 mit der DDR-Auswahl Olympiabronze und gehörte zwei Jahre später zur DDR-Mannschaft, die bei der WM 1:0 gegen die BRD triumphierte.

(sid/jW)