Aus: Ausgabe vom 03.09.2014, Seite 12 / Feuilleton
Coachingchor
Für Reinhard Jellen, unter anderem der Soulmarxist dieser Zeitung, ist Bernadette La Hengst die einzige Soulsängerin der Republik überhaupt. Für das Hamburger Kampnagel-Theater arbeitet die Berliner Künstlerin und Komponistin »zwischen Pop, Performance und Politik und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die drei Ps zusammenzuführen«. Aber kann sie sich davon etwas kaufen? Eher nicht so viel.
Vielleicht treffen wir uns heute alle bei La Hengst und ihrem Chor aus »Erwerbslosen, Workaholics, Reinigungskräften und ManagerInnen« in Berlin? Genauer gesagt beim »bedingungslosen Grundeinsingen« in den Sophiensaelen? Sie nennt das »ein chorisches Coaching«, denn es geht um eine »realistische Utopie«. Stellen wir uns mal vor, es gebe für uns alle das bedingungslose Grundeinkommen und zwar schon seit fünf Jahren. Aus diesem Anlaß singen alle mit, zum Beispiel einen hübschen Evergreen: »Uns fehlt nicht das Geld, uns fehlt nicht die Kraft, alles, was uns fehlt, ist die So-li-da-ri-tät…« Obwohl, unter uns: Das Geld fehlt uns schon auch, liebe Freunde und Freundinnen! (jW)
Vielleicht treffen wir uns heute alle bei La Hengst und ihrem Chor aus »Erwerbslosen, Workaholics, Reinigungskräften und ManagerInnen« in Berlin? Genauer gesagt beim »bedingungslosen Grundeinsingen« in den Sophiensaelen? Sie nennt das »ein chorisches Coaching«, denn es geht um eine »realistische Utopie«. Stellen wir uns mal vor, es gebe für uns alle das bedingungslose Grundeinkommen und zwar schon seit fünf Jahren. Aus diesem Anlaß singen alle mit, zum Beispiel einen hübschen Evergreen: »Uns fehlt nicht das Geld, uns fehlt nicht die Kraft, alles, was uns fehlt, ist die So-li-da-ri-tät…« Obwohl, unter uns: Das Geld fehlt uns schon auch, liebe Freunde und Freundinnen! (jW)
von heute bis zum 6. September in den Berliner Sophiensaelen, jeweils um 20 Uhr
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