Aus: Ausgabe vom 26.09.2014, Seite 6 / Ausland
Abtreibungsverbot tötet
Berlin. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert das in El Salvador geltende totale Abtreibungsverbot. Es habe bereits zum Tod Hunderter Frauen und Mädchen geführt, die sich heimlichen, unsicheren Abbrüchen unterziehen mußten oder gezwungen waren, gesundheitsgefährdende Schwangerschaften auszutragen. Das schildert ein am Donnerstag in dem zentralamerikanischen Land vorgestellter ai-Bericht. »Die Situation von Frauen und Mädchen in El Salvador ist schockierend. Ihnen wird das Recht genommen, über ihren eigenen Körper zu entscheiden«, kommentierte die Lateinamerikaexpertin der Organisation in Deutschland, Maja Liebing. Das absolute Abtreibungsverbot treffe sogar Frauen, deren Leben durch die Schwangerschaft gefährdet ist, und stelle sie vor eine unmögliche Wahl: Eine lange Gefängnisstrafe, wenn sie die Schwangerschaft abbrechen, oder ihr Todesurteil zu unterzeichnen, falls sie es nichts tun. Auch Kinder und Frauen, die Opfer von Vergewaltigungen wurden, sind von dem Abtreibungsverbot nicht ausgenommen.
El Salvador ist eines von sieben Ländern in Lateinamerika, in denen Abtreibungen per Gesetz verboten sind. Ähnliche Restriktionen gelten in Chile, der Dominikanischen Republik, Haiti, Honduras, Nicaragua und Surinam.
(jW)
El Salvador ist eines von sieben Ländern in Lateinamerika, in denen Abtreibungen per Gesetz verboten sind. Ähnliche Restriktionen gelten in Chile, der Dominikanischen Republik, Haiti, Honduras, Nicaragua und Surinam.
(jW)
Mehr aus: Ausland
-
Poroschenko kündigt Reformen an
vom 26.09.2014 -
Kosmonautin
vom 26.09.2014 -
»Zur Zeit läuft der dritte schwere Angriff«
vom 26.09.2014 -
Kiew kriegt kalte Füße
vom 26.09.2014 -
Raketen auf Ölfelder
vom 26.09.2014 -
Mehr Konfliktstoff
vom 26.09.2014 -
Elend in Neapel
vom 26.09.2014 -
»Seit vier Monaten halten wir in Athen Mahnwachen ab«
vom 26.09.2014