Richardson macht Druck
Der US-amerikanische Uno-Botschafter Bill Richardson will den zairischen Präsidenten Mobutu Sese Seko und Rebellenchef Laurent Kabila endlich an den Verhandlungstisch bringen. Richardson, der am Dienstag mit Mobutu in dessen Palast zusammentraf, sagte nach seiner Ankunft in Kinshasa, die Verhandlungen müßten zu einer Übergangsregierung und demokratischen Wahlen führen.
Die südafrikanische Regierung teilte am Dienstag mit, sie wolle für Friedensgespräche zwischen Mobutu und Kabila ein Schiff der Marine zur Verfügung stellen. Bislang war ein Treffen an Differenzen über den Verhandlungsort gescheitert. Das Versorgungsschiff »Outentiqua« soll nach einem Bericht der Johannesburger Zeitung Business Day in internationalen Gewässern vor der Küste Zaires und Angolas ankern.
Die Washington Post berichtete am Dienstag, US-Präsident Bill Clinton habe Richardson in Wahrheit nach Zaire geschickt, um Mobutu zum Rücktritt zu überreden. Er solle dem seit 30 Jahren amtierenden Präsidenten versichern, daß die USA ihm zu einem würdigen Abtritt verhelfen würden. Der UN-Botschafter will nach seinem Gespräch mit Mobutu in die von Rebellen gehaltene südzairische Stadt Lubumbashi weiterreisen und dort mit Kabila sprechen.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk wollte am Dienstag die ersten Flüchtlinge von Ost-Zaire in ihre Heimat Ruanda ausfliegen. Wie Sprecher Filippo Grandi erklärte, werde nicht darauf gewartet, bis Kranke genesen oder alle Flüchtlingsgruppen wieder in die Lager zurückgekehrt sind. Kabila hatte den UN eine Frist von 60 Tagen für die Rückführung der Flüchtlinge gesetzt.
AFP/jW
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