In Fernost purzeln die Börsenkurse
Mit einem drastischen Kurseinbruch haben die Aktienmärkte in Fernost am Dienstag auf den Zusammenbruch des viertgrößten japanischen Wertpapierhauses Yamaichi Securities reagiert. In Tokio gab der Nikkei-Index um 854,53 Punkte oder 5,11 Prozent nach und notierte zum Börsenschluß bei 15 867,53 Punkten, der zweitgrößte Kursrückgang in diesem Jahr. Der Dollar konnte gegenüber der japanischen Währung an Wert zulegen und stieg im Handelsverlauf um 1,77 Yen auf 127,73 Yen.
In Seoul verzeichnete das Börsenbarometer CSI mit einem Verlust von 11,05 Punkten und 2,5 Prozent auf 439,59 den tiefsten Stand seit einem Jahrzehnt. Auch in Hongkong gaben die Kurse nach. Der Hang-Seng-Index fiel in den ersten beiden Stunden des Handels um 215,83 Punkte oder zwei Prozent auf 10 370,53.
Yamaichi hatte am Montag beschlossen, wegen mehr als drei Billionen Yen (41 Milliarden Mark) Gesamtschulden sein Geschäft einzustellen. Die japanischen Finanzmärkte waren am Montag wegen eines Feiertages geschlossen; an den internationalen Börsen führte die Nachricht vom Ende des Brokerhauses aber zu deutlichen Kursverlusten. Der New Yorker Dow-Jones-Index fiel um 113,15 Punkte auf 7 767,92; in Deutschland wurden die Verluste auf 3,3 Prozent beziffert.
Auf der Tagung des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums im kanadischen Vancouver erklärte ein Sprecher des japanischen Finanzministeriums, Japan verfüge über genügend Geldreserven und Finanzstärke, um die Yamaichi-Krise zu überwinden und jede Instabilität zu vermeiden. »Das Schlimmste ist vorbei, jetzt sehen wir eine ständige Erholung, und das Problem wird in Kürze gelöst sein«, sagte Sprecher Haruhiko Kuroda.
(AP/jW)
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