Gegründet 1947 Mittwoch, 6. November 2024, Nr. 259
Die junge Welt wird von 2974 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 04.10.2014, Seite 16 / Aktion

Klarer Standpunkt

Ein Angebot der jungen Welt für alle, die anderes lesen wollen
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Liebe Leserinnen und Leser,

die junge Welt ist eine außergewöhnliche Tageszeitung. Herausgegeben wird sie von der Genossenschaft LPG junge Welt eG. Jeder Mitarbeitende, jeder Lesende der Zeitung kann dort Anteile zeichnen und damit Mitglied werden. Das führt dazu, dass die Zeitung unabhängig von Banken und anderen Kapitalgebern funktioniert. Denn Kredite für Investitionen - beispielsweise für den aktuellen Relaunch von Print- und Onlineausgabe - erhält sie nicht von Banken, sondern von der eigenen Genossenschaft. Und deshalb kann sie sich auch einen von Mainstream und Kapitalinteressen unabhängigen journalistischen Standpunkt erlauben. Hinzu kommt, dass sie keine Ware ist, über deren Verkauf - wie im Kapitalismus ansonsten üblich -  für die Eigentümer vor allem ordentliche Gewinne erzielt werden sollen.

Aber auch beim täglichen Erstellen und Verbreiten einer guten linken Zeitung entstehen viele Kosten. Gerade weil die junge Welt nicht nur Material der Nachrichtenagenturen abschreibt, gerade weil sie eine andere Sicht auf die Dinge einnimmt, gerade weil sie oft Analysen und Hintergrundberichte erstellt, wie sie sonst nirgends zu lesen sind und weil sie dies auf hohem journalistischem Niveau tut, muss sie auch professionell erstellt werden. Hinzu kommen Kosten für Druck und Vertrieb, Werbung und Aktionen. Um dieses alles bezahlen können, braucht die junge Welt mehr Käufer am Kiosk, mehr Abonnentinnen und Abonnenten: Nur durch stabile Einnahmen kann sie sich ihre eigene Sicht langfristig erlauben. Denn von Staat, Kirchen, Parteien oder großen Anzeigenkunden werden diese Gelder auch weiterhin nicht kommen.

Dieses besondere journalistische Angebot wird offensichtlich gebraucht: Im Gegensatz zu allen anderen überregionalen Tageszeitungen kann die junge Welt Zuwächse beim Kioskverkauf, bei den Print- und Onlineabonnements gleichermaßen verbuchen. Das liegt auch an der Unterstützung durch viele Leserinnen und Leser: Sie sind nicht nur Mitglied der Genossenschaft, sie empfehlen das Probeabo, werben für den Kauf am Kiosk, weisen auf die Zeitung im Bekanntenkreis und im Internet hin - und ergänzen damit die Marketingaktivitäten der jungen Welt entscheidend. Im Ergebnis lernen immer mehr Menschen die junge Welt kennen - und sind nicht selten überrascht, dass es so ein interessantes journalistisches Angebot überhaupt gibt.

Das beste Werbemittel der jungen Welt ist und bleibt die junge Welt selbst. Um sich ein eigenes Bild von ihrem Angebot machen zu können, empfehlen wir deshalb, unsere Zeitung über einen längeren Zeitraum regelmäßig zu lesen. Beispielsweise durch den Kauf am Kiosk. Noch bequemer ist allerdings das Probeabo: Drei Wochen erhalten Sie die junge Welt kostenlos und unverbindlich in Ihren Briefkasten geliefert. Das Abo endet automatisch, Sie müssen es also nicht abbestellen. Und wir versprechen: Es macht Vergnügen, uns kennenzulernen. Den meisten jedenfalls!

Verlag, Redaktion und Genossenschaft

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!