Bestärkendes Feedback
Der Neustart der jungen Welt zeitigte eine wahre Flut an Meinungsäußerungen. Charakteristisch für die Mehrzahl von ihnen ist eine Zuschrift aus Guatemala. Vor dort schrieb uns Karl T.: »Glückwünsche, sieht gut aus, hat aber noch ein paar Probleme.« Nach deren Aufzählung schließt er: »Viel Gemecker, aber der Relaunch ist im Großen und Ganzen schon eine gelungen Sache, jetzt müssen noch ein paar >Kinderkrankheiten kuriert werden<.« In den Zuschriften besonders gelobt wird die neugestaltete Printausgabe. »Optisch sehr gut gelungen, da mußte ich am Zeitungskiosk einfach zugreifen! Zumal es das >letzte< Exemplar in Bremen-Kattenturm war...« berichtet Klaus Jürgen L. Axel D. aus Berlin war »ein bisschen skeptisch, als Ihr eine Veränderung der Zeitung (...) ankündigtet.« Aber als er seine Zeitung aus dem Briefkasten nahm, »verschwand diese Skepsis. (...) Modern, übersichtlich und es macht wirklich Spaß, die Seiten zu lesen.« Karl-Heinz H. aus Saarbrücken entlockte das, »was (...) beim Umbau der jungen Welt herausgekommen ist, (...) den ersten Leserbrief [seines] Lebens.« Ein solch positives Feedback ist für das jW-Kollektiv ungeheuer anspornend, zumal insbesondere im Onlinebereich noch vieles nachzuarbeiten ist. Herzlichen Dank für diese Unterstützung!
Erfreulich ist auch der Zuspruch aus der Fachwelt. So besuchte eine Mitarbeiterin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung den jW-Stand auf der Frankfurter Buchmesse eigens, um ihren Respekt zu bekunden und dem Team ein paar Süßigkeiten zu kredenzen. Auch aus dem Einzelhandel erreichten uns zahlreiche zustimmende Signale. Allerdings geht man nicht überall so entspannt mit dem jW-Relaunch um, wie die Halluzinationen eines Herrn Blum im Neuen Deutschland vom 7. Oktober 2014 zeigen. Messerscharf entlarvt wird alles Schlimme auch der »hübscheren« jungen Welt: »Simplifiziertes Marxismusverständnis«, Verharren »beim alten Schwarzweißschema (...) gegen >die da oben< und - wegen des Sputniks als Kampagnensymbol - der Status einer »sowjetnostalgischen Identitätszeitung«. Wer glaubt, eine solche analytische Meisterleistung wäre nicht mehr zu toppen, findet in der zwei Tage später datierten nd-Onlineausgabe den verschmitzten Hinweis auf die »Spermazelle im neuen Titelkopf« der jungen Welt. Welche Phantasien waren denn da im Spiel?
Die Analysen unserer Leserinnen und Leser sind derweil etwas präziser. Peter S. aus Wiesbaden bringt es auf den Punkt: »Nachdem ich immer ärgerlicher über die Berichterstattung der von mir bisher gelesenen Zeitungen wurde, geht mir beim Studium Eurer Lektüre das Herz auf. Das Konzept >die anderen lügen wie gedruckt, wir drucken ihre Lügen< trifft voll ins Schwarze (...)«. So soll es auch bleiben.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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