junge Welt vor Ort
Mittwoch, 08.10.2014
15:00 Uhr Buchvorstellung:
»Die Fertigmacher - Arbeitsunrecht und professionelle Gewerkschaftsbekämpfung«
mit Werner Rügemer und Elmar Wigand, Moderation: Thomas Wagner (jW-Feuilleton)
Vor dem Hintergrund der Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse, die mit der Agenda 2010 stark an Fahrt gewann, etablierte sich, kaum beachtet von einer breiten Öffentlichkeit, eine Vielzahl von Akteuren, die nur ein Ziel haben: Betriebe gewerkschaftsfrei zu halten, die Gründung von Betriebsräten zu verhindern, bereits bestehende Gremien auszuschalten und die Rechte von Beschäftigten generell zu beschränken.
Wie Rechtsanwaltskanzleien, PR-Agenturen oder gelbe Gewerkschaften das machen, erläutert der Kölner Journalist Elmar Wigand anhand von Beispielen. Zusammen mit Werner Rügemer ist er u.a. Verfasser des Buches »Die Fertigmacher. Arbeitsunrecht und professionelle Gewerkschaftsbekämpfung«, das Anfang Oktober im Papyrossa-Verlag erscheint.
Freitag, 10.10.2014
15:00 Uhr Buchvorstellung und Diskussion:
»Ein Spiel mit dem Feuer - Ukraine, Russland und der Westen«
mit Peter Strutynski und Reinhard Lauterbach (jW-Korrespondent Osteuropa)
Ein neues Feindbild ist geschaffen: Russland und Wladimir Putin. Sie bedrohen, so heißt es, die Ukraine und den Frieden in Europa. Eigene Absichten, Ursache und Wirkung lassen sich damit gut verhüllen. Eine erschreckend gleichförmige mediale Berichterstattung sorgt dafür, dass dieser Schleier nicht zerreißt, und trägt dazu bei, die Spannungen noch zu verschärfen. Gegen dieses Zerrbild wendet sich dieses Buch. Es fragt: Wie kam es zur Protestbewegung auf dem Maidan und zu ihrer Kaperung durch rechtsextreme Formationen? Welche Rolle spielte die westliche Einmischung beim Putsch in Kiew, durch den der gewählte Präsident gestürzt wurde? Welche Folgen hatte er für den Konflikt mit der Ostukraine? Welche Interessen verfolgen Deutschland, die EU, die NATO und die USA? Was führte zum Beitritt der Krim zur Russischen Föderation? Was liegt der russischen Politik zugrunde? Und nicht zuletzt: Wie kann eine friedliche Lösung aussehen? Mit Beiträgen von Erhard Crome, Daniela Dahn, Kai Ehlers, Uli Gellermann, Willi Gerns, Lühr Henken, Arno Klönne, Jörg Kronauer, Reinhard Lauterbach, Norman Paech, Ulrich Schneider, Eckart Spoo, Peter Strutynski, Jürgen Wagner und Susann Witt-Stahl.
17:00 Uhr Präsentation und Cuba Libre-Empfang
Jedes Jahr verwandelt sich Havannas historische Festungsanlage Fortaleza de San Carlos de La Cabaña für zwei Wochen in einen Festplatz. Unter ihrem traditionellen Motto »Leer es crecer« (Lesen heißt wachsen) wird die Internationale Buchmesse Cuba zum Anziehungspunkt für Zehntausende Besucherinnen und Besucher mit Bildung und Kultur für alle. Gleichzeitig ist sie Treffpunkt lateinamerikanischer Künstler, Politiker und Intellektueller. Die Tageszeitung junge Welt berichtet jährlich über große und kleine Begegnungen auf diesem Literaturfest. Die XXIV. Buchmesse findet vom 12. bis 22. Februar 2015 statt, Ehrengastland ist Indien.
Präsentation der »Feria Internacional del Libro Cuba 2015«
Mit: Wanda Canals, Direktorin der Agencia Literaria Latinoamericana de Cuba
Es gibt einen Grund zum Feiern!
Im Anschluss an die Präsentation lädt Sie die Tageszeitung junge Welt anlässlich ihres großen Print- und Onlinerelaunches zum Cuba Libre ein.
Samstag, 11.10.2014
14:00 Uhr Buchvorstellung:
»Dialektik der Konterrevolution - Schriften gegen Restauration und Weltordnungskriege«
mit Stefan Huth (Stellvertretender jW-Chefredakteur)
Der Kärntner Autor und Marxist Werner Pirker (1947-2014) hat den Zusammenbruch der sozialistischen Staatenwelt publizistisch intensiv begleitet und wie kaum ein anderer im deutschsprachigen Bereich systematisch analysiert. Von 1986 bis 1991 Moskau-Korrespondent der Wiener Volksstimme, erlebte er den Durchmarsch des Kapitalismus in der Sowjetunion hautnah. Seine Erfahrungen vor Ort und seine Analyse sowohl der äußeren wie der inneren Faktoren des Zusammenbruchs ließen ihn die konterrevolutionäre Dimension des Geschehens erkennen. Ihre Folgen haben sein politisches Denken geprägt.
Von 1994 bis zu seinem Tod im Januar 2014 bestimmte Werner Pirker mit seinen Beiträgen maßgeblich das politische Profil der in Berlin erscheinenden Tageszeitung junge Welt. Ob Kommentar, Analyse, Reportage, Interview oder die Kolumne »Schwarzer Kanal« - ein von ihm besonders gepflegtes Genre der Kritik bürgerlicher Publizistik: Pirker, in historischer Dialektik geschult, zerlegte in seinen Texten mit scharfem Verstand und in äußerst präziser Diktion den Ungeist der neuen Weltordnung.
In vier Kapiteln (Revolution und Konterrevolution, Von Krieg zu Krieg, Weltproblem Nahost, Die neoliberale Internationale) untergliedert, präsentiert das Buch eine Auswahl von Werner Pirkers in der jungen Welt erschienenen Schriften. Ein Gespräch mit der Redaktion »Schattenblick« aus dem Jahr 2013 über sein politisches Selbstverständnis rundet den Band ab.
(Änderungen vorbehalten)
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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