Konzerne für Niedriglohn im Osten
Berlin. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) beharrt auf dem Lohnunterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. »Jede Vereinheitlichung von Löhnen würde zu Lasten der Beschäftigung gehen«, behauptete BDA-Präsident Ingo Kramer in der Berliner Zeitung (Freitagausgabe). Es gebe viele regionale Unterschiede in den Tarifverträgen, versuchte Kramer das Gefälle zu rechtfertigen. Künftig werde es eher mehr als weniger Differenzierungen geben. Der Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, forderte dagegen in dem Zeitungsbeitrag eine Angleichung der tariflichen Löhne und Arbeitszeiten in Ost und West. Um das Lohngefälle zu verringern, müsse unter anderem die Flucht aus den Tarifverträgen bekämpft werden. Bsirske rief die Beschäftigten in Ostdeutschland auf, sich gewerkschaftlich zu organisieren und ihre Interessen »notfalls mit Streiks durchzusetzen«. Der mittlere Stundenlohn in Ostdeutschland habe zuletzt bei 77 Prozent des Westniveaus gelegen, heißt es in dem Bericht der Berliner Zeitung unter Berufung auf eine Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen. (AFP/jW)
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