Prekarisierung der digitalen Arbeit
Frankfurt am Main. Die IG Metall hat Politiker und Konzerne dazu aufgefordert, mit Regeln die prekäre Beschäftigung einzudämmen. »Die Politik muss klare Rahmenbedingungen für neue Wirtschaftsformen wie die >Share Economy< und >Crowd Working< setzen«, erklärte der Vorsitzende Detlef Wetzel am vergangenen Dienstag in Frankfurt am Main. Die Konzerne sollten die Chancen der Digitalisierung nutzen, statt auf reine Kostensenkungsstrategien zu Lasten der Beschäftigten zu setzen. Denn derzeit drängten neue Formen digitaler Arbeit Beschäftigte zunehmend in unsichere Arbeitsverhältnisse zu Niedriglöhnen. »Die Zukunft der Arbeit ist digital, die Gefahren für Beschäftigte sind heute schon real: unsichere Einkommensverhältnisse, kaum einklagbare Rechte, keine soziale Absicherung«, warnte Wetzel mit Blick auf Onlineplattformen wie die digitale Arbeitsbörse Clickworker oder den Fahrdienstvermittler Uber. »Alle unternehmerischen Risiken werden auf die Beschäftigten verlagert, alle Gewinne bleiben bei den Unternehmen«, kritisierte Wetzel. Nach Angaben des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) müssen mehr als 43 Prozent aller Beschäftigten mit Minijobs, Teilzeitstellen oder in Leiharbeit über die Runden kommen, mit steigender Tendenz. Gut die Hälfte dieser atypisch Beschäftigten erhält nur einen Niedriglohn. (jW)
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