Nachschlag: GDL als Geiselnehmerin
Von Jana FrielinghausEinseitige Berichterstattung wird linken Medien mit Vorliebe vorgeworfen. Soll heißen: Die sind unseriös. Der RBB zeigt, wie man es richtig macht. Und suchte in einem »Spezial« zum Lokführerstreik gegen Arbeitsüberlastung und für mehr Lohn vor allem das Gespräch mit verärgerten Reisenden und mit dem Bahn-Konzern. Der Gewerkschaft GDL wiederum wurde klar die Rolle des Fieslings zugewiesen, der für seine egoistischen Forderungen »Millionen in Geiselhaft« nehme.
Ein Vertreter des Bahn-Managements durfte den Konzern als Opfer einer Amokläufer- und Autistentruppe darstellen, der man vergeblich ein großartiges Angebot nach dem anderen unterbreite. Kein Nachhaken von Moderatorin Cathrin Böhme, was denn wem konkret angeboten wurde und warum der GDL das Verhandlungsmandat für Zugbegleiter verweigert wird, von denen sie 30.000 in ihren Reihen vereint, während bei der konkurrierenden EVG nur 21.000 organisiert sind. So sieht objektive Berichterstattung aus.
(jf)
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