Schon gelaufen

Geizig waren die Protestanten ausnahmsweise nicht. 31 Millionen US-Dollar butterten evangelische Organisationen aus Deutschland und den USA 2003 in die Verfilmung des Lebens von Martin Luther.

Sicherheitszaun und Blutspritzer auf der Kamera sind mittlerweile unabdingbare Embleme der Bedrohungsphantasien.

Leise weinend mag man anfragen, ob diese Vermischung von Wahl- und Produktwerbung ein guter Beitrag zur politischen Kultur im Lande ist. Oder ob Parteien längst eine Ware sind.

Die Weltbevölkerung wird aus heiterem Himmel versteinert. Jahrtausende später wacht Senku Ishigami auf. Mit wissenschaftlichen Methoden will der »Dr. Stone« die Zivilisation wiederaufbauen.

»Wie finde ich ihn?« – »Gar nicht. Er findet Sie.« Jack Reacher, der einsame Wolf, keine Bindung, viel Verbundenheit. Ein Tribalismus ohne Trib.

Noch in der ARD Mediathek verfügbar: »Honeckers Jagdrevier - Die Schorfheide«.

Der originellste Beitrag zur Migrationsdebatte kam am Sonntag nicht von der Elefantenrunde auf RTL, sondern von Fernsehkrimi »Tatort« in der ARD.

Wenn die Kraft nicht mehr reicht, ein totgesagtes Genre mit etwas Neuem wiederzubeleben, dann müssen die alten Wegmarken überschrieben werden: »Todeszug nach Yuma«.

Die Lektion von »The Big Short«: Es gibt keinen Markt, jedenfalls keinen, der irgendwie frei, fair oder auch nur öffentlich wäre.

Lassma Remake remaken. So etwa muss der Pitch gelautet haben, den Walter Hill Mitte der Neunziger irgendwelchen Produzenten vor die Füße gerotzt hat.

»Doppelhaushälfte« in der ZDF-Mediathek ist herrlich unverbraucht und sehr lustig. Viel Spaß!

Die ukrainische Armee ist am Ende. Das zeigt die Doku von Jamie Roberts über eine Einheit ukrainischer Soldaten im Wald von Kupjansk.

Diesmal ist der Krimi als Kammerspiel inszeniert.

Das persönliche Drama einer Exprostituierten: Alle verwechseln sich, »verlieben« sich, toben sich aus und landen irgendwie auch alle bei derselben Therapeutin.

Am Donnerstag abend zu später Stunde präsentierten sich Spitzenvertreter deutscher Kleinparteien. Die unsägliche Migrationsdebatte stand einmal mehr im Mittelpunkt.

Besser als jedes Schlafmittel ist’s, hört man Olaf Scholz zu. Allen an Insomnie Leidenden liefert das neue RBB-Format »Ihr Plan für Deutschland« Nachschub.

Dwayne Johnson mit dem klassischen feuchten Traum: Los Angeles und San Francisco müssen zerstört werden!

Roderich Kiesewetter (CDU) scheint darauf zu bestehen, stets als »Oberst a. D. der Bundeswehr« vorgestellt zu werden. Er hofft wohl, dass sein Rang seinen haltlosen Argumenten für Militarisierung mehr Gewicht verleiht.

Im Dampfradioklassiker verdächtigt das FBI den Schauspieler Jack Tyler – der zugunsten eines Freundes vor dem »Komitee gegen unamerikanisches Verhalten« ausgesagt hatte –, ein Flugzeug in die Luft gejagt zu haben.

Aquaman, ein Königskind, gestrandet im Exil, spricht zu den Fischen,schwimmt so schnell wie ein Motorboot und kippt in den Hafenkneipen der Landratten ganz schön was hinter die Kiemen.