Hegen gestorben
Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Hannes Hegen, der Schöpfer der DDR-Comic-Zeitschrift Mosaik am vergangenen Sonnabend in Berlin gestorben. Er wurde 89 Jahre alt.
Sein richtiger Name war Johannes Hegenbarth. Geboren in Böhmisch-Kamnitz (heute Ceská Kamenice) als Sohn eines Glasgraveurs, studierte er von 1948 bis 1951 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, schloss das Studium jedoch nie ab, weil er schon als Student fester Mitarbeiter der satirischen Zeitschrift Frischer Wind war, die dann zum Eulenspiegel wurde. 1955 gründete Hegenharth unter seinem Künstlernamen Hannes Hegen das Mosaik mit den drei naseweisen Hauptfiguren Dig, Dag und Digedag, deren Namen er von dem sächsisch ausgesprochenen Ticktack der Uhr ableitete. Obwohl die Auflage von Mosaik mehr als 600.000 Stück betrug, konnte die Nachfrage nie befriedigt werden. 1975 kündigte Hegenbarth die Zusammenarbeit mit dem Buchverlag Junge Welt und zog sich ins Privatleben zurück. Er wollte nur noch alle zwei Monate ein neues Heft machen. Mosaik entwickelte dann unter Leitung des Digedags-Texters Lothar Dräger die Abrafaxe, die heute noch das Heft bestimmen. Nach 1990 klagte Hegen erfolglos wegen Plagiats. Allerdings erlebten die alten Hefte der Digedags in Gestalt von Nachdrucken, Buchausgaben und Sammlereditionen eine unerhörte Renaissance. (dpa/jW)
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