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Aus: Ausgabe vom 28.11.2014, Seite 15 / Feminismus

Eine »Pille danach« endlich rezeptfrei

Berlin. Präparate zur Verhütung einer Schwangerschaft nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr, die den Wirkstoff Ulipristalazetat enthalten, sollen demnächst auch in der Bundesrepublik rezeptfrei in der Apotheke gekauft werden können. Dies kündigte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) nach einer Empfehlung des EU-Arzneimittelausschusses am vergangenen Freitag an. Zuvor hatte er darauf bestanden, dass Frauen die »Pille danach« weiter nur auf Rezept und nach einer Beratung durch einen Arzt erhalten sollten. Frauenberatungsstellen kritisieren dies seit Jahren als massiven Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Frauen. Experten haben die Präparate als gesundheitlich unbedenklich eingestuft, in mehr als 20 europäischen Ländern sind sie frei erhältlich. Zudem ist eine hohe Wirksamkeit nur innerhalb der ersten 24 Stunden nach einer »Verhütungspanne« gewährleistet.

Die SPD-Gesundheitspolitikerin Martina Stamm-Fibich begrüßte die Freigabe als Schritt in die richtige Richtung, forderte den Minister aber auf, auch Präparate mit dem Wirkstoff Levonorgestrel freizugeben. Diese seien preiswerter und viel besser erforscht. Ähnlich äußerte sich auch die Vorsitzende des Pro-Familia-Bundesverbandes, Daphne Hahn. (dpa/jW)

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