Streikzeitung, die Dritte
Neben der Debatte über die »BahnCard« und dem Megaprojekt »Stuttgart 21« hat die Bahn-Spitze weiterhin vor allem damit zu tun, sich mit ihren Beschäftigten auseinanderzusetzen. So will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vor der heutigen Aufsichtsratssitzung in Berlin (8.30 Uhr, Bahn-Tower am Potsdamer Platz) gegen die geplante Schließung der Werke Zwickau und Eberswalde protestieren.
Und auch der Konflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist weiter ungelöst. Die GDL hat dem Management eine Frist bis zum 17. Dezember gesetzt. Bis dahin erwartet sie »ein erheblich verbessertes Angebot«, andernfalls drohten ab dem 11. Januar 2015 »massive Arbeitskämpfe«.
Sollte es dazu kommen, wird die Lokführergewerkschaft sicher erneut heftigen Anfeindungen ausgesetzt sein. Sie bekommt allerdings auch Solidarität. So ist im Dezember die mittlerweile dritte Ausgabe der Streikzeitung erschienen (siehe jW vom 4.November). Unter dem Motto »JA zum GDL-Arbeitskampf, NEIN zum Tarifeinheits-Gesetz!« wirbt das von DGB-Gewerkschaftern und Journalisten herausgegebene Blatt für Solidarität mit der GDL. Zugleich argumentiert die Zeitung gegen das von der Bundesregierung geplante Gesetz zur »Tarifeinheit«, das eine indirekte Einschränkung des Streikrechts bedeuten würde.
In der aktuellen Ausgabe befasst sich die Streikzeitung unter anderem mit den GDL-Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen. Mit diesen knüpfe die Lokführergewerkschaft an »eine lange, schon einige Jahrzehnte zurückliegende und inzwischen fast schon vergessene Debatte in allen DGB-Gewerkschaften« an, schreibt der ehemalige HBV- und ver.di-Sekretär Anton Kobel. (dab)
Die Streikzeitung kostet je nach Abnahmemenge 15 bis 30 Cent. Bestellungen und Infos: pro-gdl-streik14@mail.de
Mehr aus: Schwerpunkt
-
»Schließen Sie die Grube«
vom 10.12.2014 -
Zum 250. Mal gegen »Stuttgart 21« - Tausende gegen Tiefbahnhof
vom 10.12.2014