Mädchenkampagne in Indien gestartet
Neu Delhi. Die indische Regierung hat eine neue Kampagne zur Rettung und Ausbildung von Mädchen gestartet. Auf dem Subkontinent werden jedes Jahr Hunderttausende weibliche Föten abgetrieben. Außerdem sterben viele kleine Mädchen, weil sie weniger zu essen bekommen und seltener zum Arzt gebracht werden als Jungen. »Ich bin heute gekommen, um euch anzuflehen, die kleinen Mädchen leben zu lassen«, sagte Indiens Premierminister Narendra Modi am vergangenen Donnerstag. Gestartet wurde die Kampagne im nordindischen Haryana, denn dort ist das Geschlechterverhältnis so ungleich wie in keinem anderen Bundesstaat. Auf 1.000 Jungen kommen dort nur 834 Mädchen. »Wir sind es nicht wert, Bürger des 21. Jahrhundert genannt zu werden«, sagte Modi in einer emotionalen Ansprache in der Stadt Panipat. »Es ist, als wären wir aus dem 18. Jahrhundert, als die Mädchen direkt nach der Geburt getötet wurden.« Das neue nationale Programm trägt den Titel »Rettet das Mädchen, bildet das Mädchen aus«. Indische Mädchen brechen viel häufiger die Schule ab als Jungen. Für die Kampagne werden 72 Fahrzeuge bereitgestellt, mit denen Fachleute durch das Land fahren sollen, um aufzuklären. (dpa/jW)
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