NSU-Prozess: Scharfe Kritik von Beobachter
Istanbul/Berlin. Der offizielle Beobachter der türkischen Regierung beim Münchner NSU-Prozess hat das Vorgehen der Bundesanwaltschaft in dem Verfahren scharf kritisiert. Sie beschränke sich auf einen kleinen Kreis von Angeklagten und lasse mutmaßliche Unterstützer außer acht, sagte der Jurist Faruk Turhan am Freitag der Nachrichtenagentur Anadolu. Er kritisierte die Entscheidung der Bundesanwaltschaft, einige mutmaßliche Kontaktpersonen der NSU-Terrorzelle lediglich als Zeugen vorzuladen. Diese verweigerten dann die Aussage oder machten widersprüchliche Angaben, sagte Turhan. Trotz offenkundiger Falschaussagen würden sie aber nicht zur Rechenschaft gezogen. Die Anklage verhalte sich »passiv«. Der Beobachter Ankaras forderte die Bundesregierung auf, die Eröffnung von Ermittlungen gegen weitere NSU-Verdächtige zu erreichen. Das gelte auch für verdächtige Mitarbeiter und V-Leute des Verfassungsschutzes. (Reuters/jW)
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