75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Donnerstag, 21. November 2024, Nr. 272
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 20.02.2015, Seite 15 / Feminismus

Pakistan: Scheidung soll erschwert werden

Islamabad. Konservative Kräfte in Pakistan wollen es Frauen so gut wie unmöglich machen, sich im Fall einer Mehrehe scheiden zu lassen. Obwohl Gesetze diese Möglichkeit vorsehen, fordert der Rat für Islamische Weltanschauung eine Änderung des Familienrechts. Er ist der Ansicht, Frauen müssten sich der islamischen Gesetzgebung, der Scharia, beugen, in der es keine Scheidungsregeln bei Polygamie gibt.

Derzeit ist es Frauen nach pakistanischem Recht lediglich dann erlaubt, sich scheiden zu lassen, wenn ihr Mann ohne ihre Zustimmung eine weitere Frau heiratet. Dieses Gesetz hat seine Wurzeln in der britischen Kolonialzeit.

Auch Familienrichter fordern Frauen auf, die Vielehe zu akzeptieren. Dieser Ansicht sind oft auch die Familien der betroffenen Ehefrauen, vor allem in ländlichen Gemeinschaften, wo Frauen finanziell und sozial besonders stark von den Männern abhängig sind. Selbst bei einer erfolgreichen Scheidung müssen sie Kompromisse eingehen, was Unterhalt oder Sorgerecht angeht. Während geschiedene Männer oft wieder heiraten, ist dies für Frauen fast unmöglich. (dpa/jW)

 

Mehr aus: Feminismus