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Aus: Ausgabe vom 24.02.2015, Seite 11 / Feuilleton

Epizentrum des Lärms

 

Alejandro G. Iñárritus Hollywoodsatire »Birdman« hat die Oscars in den Kategorien bester Film, beste Regie, Kamera und Originaldrehbuch gewonnen. Wes Andersons in Görlitz gedrehte Groteske »Grand Budapest Hotel« gewann in unbedeutenderen Kategorien ebenfalls vier Oscars ein. Für ihre Hauptrollen wurden Eddie Redmayne und Julianne Moore geehrt – er für seine Darstellung des Physikers Stephen Hawking in »Die Entdeckung der Unendlichkeit«, sie für ihre Titelrolle im Alzheimerdrama »Still Alice – Mein Leben ohne Gestern«. Patricia Arquette erhielt für ihre Mutterrolle im über zwölf Jahre gedrehten Jugenddrama »Boyhood« den Preis für die beste Nebendarstellerin und machte sich in ihrer Dankesrede für die Gleichberechtigung von Frauen stark. Als bester Filmsong wurde das Lied »Glory« von John Legend und dem Rapper Common aus dem Biopic »Selma« über Martin Luther King ausgezeichnet. »Es sind heute mehr Schwarze unter Kontrolle der Justiz als zu Zeiten der Sklaverei 1850«, erklärte Legend, »Leute, die zu unserem Lied marschieren, sollen wissen, wir sind bei euch. Marschiert weiter!« Der sogenannte Auslands-Oscar für den besten nichtenglischsprachigen Film ging an Pawel Pawlikowskis »Ida«. »Ich habe einen Schwarzweißfilm über das Bedürfnis nach Stille, den Rückzug aus der Welt und Kontemplation gedreht – und jetzt bin ich hier, im Epizentrum des Lärms«, sagte der polnische Regisseur. »Das Leben ist voller Überraschungen.« Sein Kollege Wim Wenders ging auch bei der dritten Nominierung leer aus. Der Preis für den besten Dokumentarfilm ging an Laura Poitras für »Citizenfour« über Edward Snowden. Er habe sich erst nicht von Poitras filmen lassen wollen, teilte der Whistleblower mit, sei aber jetzt froh, es getan zu haben. »Citizenfour« sei ein »mutiger und brillanter Film, der die Ehre und Anerkennung verdient, die er erhalten hat«. (dpa/jW)

 

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