Doping: Diese Dimension
Berlin. Sylvia Schenk ist als frühere Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer nicht verwundert über die schweren Dopingvorwürfe gegen den BDR aus früheren Jahren. Während ihrer Zeit als BDR-Chefin von 2001 bis 2004 habe sie »lange Zeit den Eindruck gehabt: Entweder ist da nichts, oder es wird vor mir verborgen gehalten. Als ich etwas Greifbares hatte und es nicht mehr zu leugnen war, hat man mich auflaufen lassen, und dann war ich weg«, sagte Schenk mit Bezug auf den Fall Christian Lademann. Bei dem Bahnradfahrer waren vor den Olympischen Spielen 2004 auffällige Blutwerte festgestellt worden, trotzdem wurde Lademann von BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer nominiert. »Ich weiß nicht, ob sich die Dopingkultur heute tatsächlich geändert hat. Der Sportdirektor, mit dem ich Probleme hatte, war ja noch bis 2011 oder 2012 für den BDR tätig«, ergänzte Schenk. Sie habe damals »allein auf weiter Flur« gestanden. »Diese Dimension von Netzwerken, von Abhängigkeiten untereinander, habe ich mir so in der Intensität nicht klargemacht», ergänzte die heutige Antikorruptionsexpertin von Transparency International Deutschland. (dpa/jW)
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