Pille danach: Ärzte gegen Rezeptfreiheit
Berlin/Köln. Der Bundesrat wird am heutigen Freitag voraussichtlich die Entlassung der »Pille danach« aus der Rezeptpflicht beschließen. Mehrere Gynäkologenverbände sehen dem mit großer Besorgnis entgegen. In einem Brief an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vom Dienstag heißt es, mit dem rezeptfreien Verkauf sei zu befürchten, dass Frauen nicht oder nicht ausreichend beraten würden. Dies erhöhe »die Gefahr unerwünschter Schwangerschaften dramatisch«.
Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) erklärte dazu, eine fachliche Beratung bleibe sichergestellt. Auch Kritiker sollten die Not der Frauen ernst nehmen. Die Aufhebung der Rezeptpflicht sei überfällig und in anderen europäischen Ländern ohne negative Folgen geblieben, betonte sie. Brüssel hatte entschieden, dass Notfallkontrazeptiva in der gesamten EU ohne Rezept erhältlich sein sollen. Gröhe hatte daraufhin angekündigt, das deutsche Recht entsprechend anzupassen. Der Bundestag hatte die Aufhebung der Rezeptfreiheit für die beiden hierzulande erhältlichen Präparate kürzlich bereits beschlossen. Nach bisheriger Planung sollen die Mittel ab dem 15. März frei verkäuflich sein. (dpa/jW)
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vom 06.03.2015