Der Sozi schenkt uns eine Bastelbude
Gegen massiven, vielgestaltigen Protest besorgte der SPD-Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, Andy Grote, im vergangenen Jahr den Abriss der Esso-Häuser an der Reeperbahn. Sie waren angeblich baufällig, boten jedoch vielmehr die letzten Wohnungen auf dem Kiez, die für das dortige Subproletariat noch bezahlbar waren, standen also der »Aufwertung des Quartiers« entgegen. Mit welch schmutzigen Tricks der Sozi die Interessen des Immobilienkonzerns Bayerische Hausbau durchsetzte, zeigt der Dokfilm »Bye, bye St. Pauli« (jW vom 19.1.2015). Zu den Registern, die Grote zog, gehörte das Aufstellen einer Mitmachfalle namens »Planbude«. Einen Steinwurf vom Filetgrundstück entfernt, konnten sich die in Notunterkünfte verfrachteten Exbewohner und ihre früheren Nachbarn dort mit Stift, Papier und Schere austoben. Es ging um ihre Vorstellungen davon, was auf der Brache nun gebaut werden soll. »Planungstools für alle Altersstufen und Talente« wurden in einem Container zur Verfügung gestellt, sogar Knetmasse und Legosteine. Das Angebot wurde gut angenommen, heißt es. Am heutigen Sonnabend werden erstmals Ergebnisse präsentiert. Ab 16 Uhr in der Cafeteria der St. Pauli Schule, Bernhard-Nocht-Str. 12. (jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Mal wieder lachen, dachte ich
vom 21.03.2015 -
Gedicht zeigen
vom 21.03.2015 -
Im Bauch des Plüschkillerwals
vom 21.03.2015 -
Nachschlag: Schatten
vom 21.03.2015 -
Die Neuordnung des Materials
vom 21.03.2015 -
Merkel und Mode – kommunizierende Röhren
vom 21.03.2015 -
Vorschlag
vom 21.03.2015