Aus: Ausgabe vom 13.04.2015, Seite 11 / Feuilleton
Schweres Lot
In Deutschland ist Erinnern immer Schwerstarbeit mit einer Tendenz zur Gigantomanie. Mit einer 24 Stunden langen Lesung aus Walter Kempowskis Tagebuch-Backstein »Das Echolot« will die niedersächsische Landesvertretung in Berlin an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren erinnern. Die Lesung beginnt an Kempowskis Geburtstag, dem 29. April, um 18.30 Uhr. Mehr als 50 Vorleser beteiligen sich. Im »Echolot« hatte der 2007 verstorbene Autor über Jahrzehnte gesammelte Tagebücher, Briefe und autobiographische Erinnerungen x-beliebiger Deutscher collagiert, um den Alltag im Zweiten Weltkrieg darzustellen. In der Landesvertretung wird aus dem letzten Teil gelesen, der heißt natürlich nicht »Befreiung«, sondern »Abgesang ’45«. (dpa/jW)
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