Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 29.05.2015, Seite 3 / Schwerpunkt

Was ist der »Shangri-La Dialogue«?

Offizieller Veranstalter des »Shangri-La Dialogue« ist das renommierte Londoner »International Institute for Strategic Studies« (IISS). Der 1958 gegründete Thinktank rühmte sich einst, »die intellektuellen Strukturen für die Bewältigung des Kalten Kriegs massiv beeinflusst« zu haben. Im Jahr 2002 hatte er zum ersten Mal maßgebliche Verteidigungsminister und Militärs aus mehreren asiatischen Staaten zu einem »Asia Security Summit« nach Singapur eingeladen. Es war die Zeit, als der Aufstieg Chinas den bevorstehenden Machtkampf zwischen der Volksrepublik und dem Westen bereits absehbar werden ließ. Im Februar 2002 hatte der damalige US-Präsident George W. Bush erstmals von einem »pazifischen Jahrhundert« gesprochen und angekündigt, Washington wolle in Asien auch in Zukunft eine herausragende Rolle spielen. Dem transatlantisch bestens vernetzten IISS gelang es, nach dem ersten »Asia Security Summit« jährlich ein solches Treffen zu organisieren. Dabei wurden den Verteidigungspolitikern und Militärs zunächst Raum für Hintergrundgespräche, dann aber auch für öffentliche Debatten geboten. Die Veranstaltung benannte man nach dem Tagungsort, dem noblen Hotel Shangri-La in Singapur.

Der Durchbruch gelang dem IISS 2007, als zum ersten Mal eine hochrangige Delegation aus China auf der Konferenz empfangen werden konnte. In dem Jahr war mit Franz Josef Jung (CDU) erstmals auch ein deutscher Verteidigungsminister gekommen. Berlin, mit der Bewältigung der Finanz- und der Euro-Krise beschäftigt, vernachlässigte die Veranstaltung jedoch bald wieder. In China ist die Beteiligung am »Shangri-La Dialogue« nicht unumstritten. Es sei nicht ersichtlich, wieso man an einer vom Westen initiierten Konferenz teilnehmen solle, wenn man dort von dessen Politikern und ihren asiatischen Verbündeten scharf attackiert und der eigene Beitrag anschließend in den westlichen Medien verrissen werde. So hieß es 2014 in der Volksrepublik. Peking hat sich dennoch entschlossen, sich weiterhin an den Diskussionen zu beteiligen. Auch dieses Jahr entsendet es einflussreiche Persönlichkeiten nach Singapur. (jk)

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