Notizen aus der Linkspartei
Die Berliner Schaubühne lädt zur transzendentalpolitischen Nabelschau. Am 11. Juni soll es dort ab 19.30 Uhr um das Verhältnis von Theater und Ökonomie gehen. Aus dem Einladungstext: »Wie ist es möglich, in zunehmend durchökonomisierten Verhältnissen künstlerische Opposition zu leisten, die auch jenseits eines elitär-gebildeten Bürgertums wahrgenommen wird? Warum sollte sich eine Gesellschaft die ›moralische Anstalt‹ Theater leisten, wenn die Mehrheit kaum noch erreicht wird? Und welche Rolle spielt dabei die widersprüchliche Trennung von ›Anspruch‹ und ›Unterhaltung‹?« Genau das fragt man sich doch angesichts der Politik der Linkspartei im herrschenden Betrieb, wo sie an der »widersprüchlichen Trennung von ›Anspruch‹ und ›Wirklichkeit‹« fast zugrunde zu gehen droht, glaubt man ihrem rechten Flügel, der immer wieder in der bürgerlichen Presse eine Welle macht. Zur Podiumsdiskussion am 11. Juni schickt die Partei einen ausgewiesenen Experten für diese Fragen, den stellvertretenden Vorsitzenden ihrer Bundestagsfraktion Dietmar Bartsch. Soll der sich doch dann mit Inka Löwendorf vom Heimathafen Neukölln und Bernd Stegemann von der Schaubühne unterhalten – über SpongeBob, schönes Wetter und andere »durchökonomisierte Verhältnisse«. (jW)
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