Irland: Schwangere riskieren ihr Leben
Berlin/Dublin. Irlands strenges Abtreibungsgesetz bringt Schwangere nach Erkenntnissen von Amnesty International (AI) in große Gefahr. Nach einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation tragen die Frauen ihr Baby wegen der Gesetzgebung in ihrer Heimat auch unter hohem Gesundheitsrisiko aus. Diejenigen, die sich einen Abbruch im Ausland nicht leisten können, ließen den Eingriff im Land »illegal und unsachgemäß« vornehmen.
Frauen werde der Eingriff selbst dann verweigert, wenn der Fötus nicht lebensfähig oder die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung sei. Zwar dürfe er vorgenommen werden, wenn Lebensgefahr für die Schwangere bestehe. Praktisch formuliere das irische Recht aber nicht klar, ab wann eine Schwangerschaft als lebensbedrohlich einzustufen sei, erklärte AI-Expertin Maja Liebing in Berlin. Viele Ärzte weigerten sich deshalb aus Angst vor Strafverfolgung, die Abtreibung durchzuführen, solange der Zustand der Frauen nicht »gravierend« sei. Mit seinen Regeln verstößt das Land nach Einschätzung von Amnesty gegen internationale Menschenrechtsstandards. »Frauen und Mädchen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, werden in Irland wie Kriminelle behandelt«, kritisierte Liebing. (dpa/jW)
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