Hasspostings: Zeitung geht auf Nummer sicher
Lübeck. Wegen einer Flut von Hasskommentaren hat die Redaktion der Lübecker Nachrichten online beschlossen, Artikel über Flüchtlinge und Asylpolitik nicht mehr auf ihre Facebook-Seite zu stellen. »Die Masse der justitiablen Anfeindungen und die Folgen wie Beleidigungsklagen sind einfach nicht mehr zu handhaben«, heißt es in einer Mitteilung in eigener Sache, die das Medium am 12. Juni in dem Netzwerk veröffentlichte. »Sollte auch dieser kleine Post zum Anlass werden, allerlei Hass abzuladen – werde ich ihn einfach löschen müssen«, schrieb ein Mitglied der Onlineredaktion. Erst am Dienstag darauf entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strasbourg in einem exemplarischen Fall, dass Forenbetreiber für Beleidigungen von Nutzern durch andere Nutzer haftbar gemacht werden können. Der betreffende Forenstreit hatte sich aber um eine estnische Fährgesellschaft und deren Routen gedreht. (jW)
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