Tunesien verhängt Ausnahmezustand
Tunis. Tunesien hat etwas mehr als eine Woche nach dem Terroranschlag von Sousse den Ausnahmezustand verhängt. Das verkündete Präsident Béji Caïd Al-Sebsi am Samstag bei einer Ansprache im Staatsfernsehen. Zunächst soll die Maßnahme 30 Tage gelten – beim letzten Mal wurde sie aber erst nach drei Jahren wieder aufgehoben. »Wir sind in großer Gefahr«, sagte Al-Sebsi. »Wir befinden uns im Kriegszustand.« Der Staatschef reagierte damit auf die Ermordung von 38 ausländischen Urlaubern durch einen Islamisten vor gut einer Woche in einem Hotel im Badeort Sousse. Nach Angaben des Regierungschefs wurde der Täter in Libyen trainiert, »vermutlich« von der Miliz Ansar Al-Scharia. Wie die staatliche Nachrichtenagentur TAP am Freitag berichtet hatte, sollten als Maßnahme gegen »Hassprediger« außerdem bis Sonntag rund 80 Moscheen, die nicht unter staatlicher Kontrolle stehen, geschlossen werden. (dpa/jW)
Mehr aus: Ausland
-
Das Nein liegt vorn
vom 06.07.2015 -
Kein Gespräch mit Dieben
vom 06.07.2015 -
Kampf um Nachschubwege
vom 06.07.2015 -
Machtdemonstration
vom 06.07.2015 -
Friedensgespräche erweitert
vom 06.07.2015 -
Krank hinter Gittern
vom 06.07.2015