Deutsche Bank wird »Libor« nicht los
Frankfurt am Main. Der Skandal um Manipulationen beim Referenzzinssatz Libor (London Interbank Offered Rate) hängt weiter an der Deutschen Bank. Vier amtierende Vorstände und zwei weitere Topmanager des Instituts sehen sich mit schweren Vorwürfen der Finanzaufsichtsbehörde Bafin konfrontiert. Sie seien ihren Kontrollpflichten nicht ausreichend nachgekommen und hätten Aufseher bei der Aufarbeitung der Affäre unvollständig und zum Teil unzutreffend informiert, heißt es im bereits im Mai fertiggestellten Untersuchungsbericht der Behörde, den das Wall Street Journal in der Nacht zu Freitag im Internet veröffentlichte. Zu möglichen Konsequenzen des Berichts hielt sich die Deutsche Bank bedeckt.
Wegen mangelnder Kooperation hatten britische und US-Behörden im Frühjahr der Deutschen Bank eine Rekordstrafe von 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) aufgebrummt. Davor hatte bereits die EU-Kommission der Bank wegen verbotener Absprachen beim Interbankenzinssatz eine 725 Millionen Euro Buße abgeknöpft. (dpa/jW)
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