Fußball: Das Schlimmste ist ...
Stuttgart. Ex-DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder ist am Montag im Alter von 82 Jahren in Stuttgart gestorben, wie die Familie am Dienstag mitteilte. »Ein ganz Großer hat uns verlassen«, kondolierte FIFA-Boss Joseph Blatter, und wandte sich direkt an den Verstorbenen: »Dein Lebenswerk bleibt in Erinnerung.« Theo Zwanziger, der mit »MV« zeitweise eine DFB-Doppelspitze bildete, nannte »die totale Veränderung der Nachwuchsförderung ab 2002 in Deutschland« die »größte Leistung« Mayer-Vorfelders. »Ohne diese Maßnahmen hätten wir Spieler wie Mesut Özil, Mario Götze und Mats Hummels überhaupt nicht gefunden.« Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann wiederum würdigte »MV« als »einen der bekanntesten Politiker der jüngeren Landesgeschichte«. Gemeint war Baden-Württemberg. Hier war Mayer-Vorfelder eine Zeitlang CDU-Kultusminister. Sein legendärer Kommentar aus dem Jahr 2011 zu Reaktionen auf Empfehlungen für Grundschüler, eine Hauptschule zu besuchen, basierte auf Erfahrung: »Das wird in höheren Schichten als Beleidigung der Erbmasse bis ins Mittelalter angesehen.« Und noch ein O-Ton wird in Erinnerung bleiben. Einem 0:0 der DFB-Auswahl gegen Lettland rang »MV« am 19. Juni 2004 in Porto folgende Lebensweisheit ab: »Das Schlimmste ist: Wenn der Erwartungshorizont abstürzt, dann fällt er auf den Hinterkopf.« (sid/dpa/jW)
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