Brecht-Tochter gestorben
Die Schauspielerin und Kostümbildnerin Maria Barbara Brecht-Schall ist am Sonntag im Alter von 84 Jahren gestorben, wie der Suhrkamp-Verlag am Dienstag mitteilte. Als Tochter von Bertolt Brecht und Helene Weigel wuchs sie im Exil auf. 1957 spielte sie in »Berlin – Ecke Schönhauser« die Schwester in einer Bahnhofsmission. Seit 1961 war sie mit dem Schauspieler Ekkehard Schall verheiratet, bis 1972 spielte sie unter ihrem Künstlernamen Barbara Berg am Berliner Ensemble. Als Haupterbin Bertolt Brechts und Bürovorsteherin der Brecht-Erben stand sie zuletzt im Ruf, über einen recht musealen Umgang mit den Stücken des Vaters zu wachen. Viele Ansätze des »Regietheaters« waren ihr einfach zu kurz gegriffen. Gerne hätte sie noch eine historisch-kritische Gesamtausgabe der Brecht-Werke mitherausgegeben, »aber in diesem amusischen Land, wo Schulen und Theater ruiniert werden, damit die Reichen mehr Geld haben, braucht man darüber nicht reden«, sagte sie im Jahr 2000, und wurde seither nur bestätigt. (jW)
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