Typischer Nichtwähler arm und benachteiligt
Gütersloh. Menschen aus »Unter- und Mittelschicht« sind bei der vergangenen Bundestagswahl besonders häufig nicht wählen gegangen. Das belegt eine Analyse der Wahlbeteiligung je nach Zugehörigkeit zum gesellschaftlichen Milieu, die die Bertelsmann-Stiftung am Samstag veröffentlicht hat. Die Wahlforscher bedienten sich dafür der sogenannten Sinus-Milieus, eines soziologischen Modells, das die Bevölkerung je nach Sozialstatus und Wertegerüst in Gruppen teilt.
Das Ergebnis: Zwischen Ober- und Unterschicht klafft laut Studienautor Robert Vehrkamp »eine Lücke in der Wahlbeteiligung«. So lag sie im Milieu der »konsumfreudigen Unter- und Mittelschicht« bei nur 52 Prozent, in dem durch Zukunftsängste und geringe Aufstiegschancen geprägten Milieu der »Prekären« bei 58,9 Prozent. Insgesamt nahmen 2013 mehr als 72 Prozent der Bürger an der Bundestagswahl teil. Im »konservativen Establishment«, in der »intellektuellen Bildungselite« und der »effizienzorientierten Leistungselite« gingen dagegen mehr als acht von zehn Stimmberechtigten ins Wahllokal. (dpa/jW)
Mehr aus: Inland
-
Linke benennen Fluchtursachen
vom 07.09.2015 -
Streit um Krankenhausreform
vom 07.09.2015 -
»BND an die Kette«
vom 07.09.2015 -
»Bundeswehr ist kein Arbeitgeber wie jeder andere«
vom 07.09.2015 -
»Es geht um ein Menschenleben«
vom 07.09.2015 -
Chaos mit System
vom 07.09.2015 -
70.000 Liter Milch pro Tag
vom 07.09.2015 -
»›Wie zu Hause auf dem Boden schlafen‹«
vom 07.09.2015