Karasek tot
Der Literaturkritiker Hellmuth Karasek starb am Dienstag im Alter von 81 Jahren, wie seine Familie in Hamburg bestätigte. Zwölf Jahre lang hatte er neben Marcel Reich-Ranicki (1920–2013) und Sigrid Löffler die ZDF-Sendung »Das literarische Quartett« geprägt.
Karasek begann seine journalistische Karriere 1960 bei der Stuttgarter Zeitung als Redakteur und avancierte wenig später zum Feuilletonchef. Nach einigen Unterbrechungen wechselte er 1968 als Theaterkritiker und Feuilletonredakteur zur Wochenzeitung Die Zeit (bis 1974). Danach begann seine Zeit beim Spiegel. Von 1974 bis 1996 leitete er das Kulturressort.
Sein Romandebüt gab Karasek 1998 mit »Das Magazin« – über das intrigante Innenleben eines Hamburger Nachrichtenmagazins. Bis 2004 war er Mitherausgeber des Berliner Tagesspiegel. Daneben arbeitete er als Dramaturg, Moderator und unter dem Pseudonym Daniel Doppler als satirischer Theaterautor (»Die Wachtel«). Ein großer Erfolg war seine Biographie über den Filmemacher Billy Wilder. »Das Fernsehen hat mein Leben am meisten verändert«, sagte Karasek über seine Zeit beim »Literarischen Quartett«. Seitdem kannten die Menschen sein Gesicht.
Der Autor Karasek ging bis ins hohe Alter auf Lesereise und schrieb weiter. Am Freitag will das ZDF eine Neuauflage des »Literarischen Quartetts« starten.
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