In die Enge getrieben
Der von mehreren PDS-Gremien wegen seiner früheren Tätigkeit als MfS-Offizier in die Enge getriebene parteilose Kommunalpolitiker Dieter Kollwig hat jetzt auf seine PDS- Direktkandidatur bei den sachsen-anhaltinischen Landtagswahlen 1998 verzichtet. Kollwig begründete seine Entscheidung am Freitag damit, verschiedene PDS- Vorstandsebenen hätten entschieden, das demokratische Votum der Basis nicht anzuerkennen.
Er bedauerte, daß nicht über seine Ziele als künftiger Landtagsabgeordneter gesprochen worden sei. Es sei »äußerst bedenklich«, daß nur die Zugehörigkeit zum MfS eine Rolle gespielt habe. Kollwig kündigte an, daß er auch nicht mehr in der PDS-Fraktion des Wefenslebener Gemeinderates bleiben werde.
PDS-Bundesvorsitzender Lothar Bisky und die Landesvorsitzende Rosemarie Hein hätten die Entscheidung von Kollwig »mit Respekt« zur Kenntnis genommen, erklärte der PDS-Landesvorstand. Es sei eine »politische Entscheidung, den Wahlkampf nicht zu erschweren«.
ddpADN/jW
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