Fußball: Deutsche Ehrenmänner
Köln. Hinsichtlich der 6,7 Millionen Euro, mit denen der DFB sein Sommermärchen gekauft haben soll, sieht Sylvia Schenk von Transparancy International den mutmaßlichen Spiegel-Kronzeugen Theo Zwanziger in der Pflicht. Der damalige DFB-Präsident habe »die Überweisung an die FIFA getätigt, und er muss im Detail gefragt haben, wofür war das Geld«, meinte Schenk am Montag. »Hat er wirklich nicht nachgefragt? Das wäre aber völlig unüblich für ihn.« Auch Otto Schily, der damals dem WM-Organisationskomitee angehörte, erklärte, Zwanziger habe »alle Zahlungen höchst penibel geprüft«. Wofür die 6,7 Millionen verwendet wurden, solle nun bitte die FIFA klären. Der Boss des FC Bayern schließlich, Karl-Heinz Rummenigge, nannte die Herren des Sommermärchens rundweg »Ehrenmänner«. Er kann das sagen. 2013 wurde er mit zwei nichtverzollten Luxusuhren aus Katar am Flughafen München erwischt. Geschenke eines Freundes, wie er sagte. Die Viertelmillion Euro Strafe zahlte er aus der Portokasse. (sid/jW)
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