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Aus: Ausgabe vom 26.10.2015, Seite 10 / Feuilleton

Winterzeit

 

Von Dusan Deak

 

Wegen guter Führung bekam das Volk in der Nacht zum Sonntag eine Stunde, die ihm im Frühling entwendet wurde, zurück. Die Rückkehr zum Normalzustand wird Winterzeit genannt. Wissenschaftler bestätigen, dass der Biorhythmus vieler Sommerzeit-Teilnehmer Beschädigungen aufweise. Einige klagten über Kopfschmerzen, Übelkeit und Gewichtsverlust, den anderen wiederum entglitten ihre Gesichtszüge und sie fühlten sich in alte Zeiten zurückversetzt.

Ursprünglich aus wirtschaftlichen Überlegungen eingeführt (eine Stunde eher mit Arbeit beginnen, da im Sommer die Sonne früher aufgeht), entwickelt sich die Sommerzeit zu einem ökonomischen Desaster, durchaus vergleichbar mit den Folgekosten von Burn-out, Drehschwindel und Gammelfleisch. Für dieses Jahr ermittelten Zeitumstellungsforscher den größten volkswirtschaftlichen Schaden seit der Einführung der Wetterbeobachtung, der geldwerte Nachteil beläuft sich auf die doppelte Flächengröße des Saarlands minus Liechtenstein.

 

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